Der äußerste Nordwesten Floridas ist für Europäer keine klassische Urlaubsdestination. Das könnte sich jedoch bald ändern. Denn in Panama City Beach gibt es über 40 Kilometer karibische Strände, spielenswerte Golfplätze und jede Menge Freizeitaktivitäten für die ganze Familie.
In Florida ist immer Sommer. Auch im Winter: Snowbirds nennt man jene (zumeist älteren) Einwohner nördlicherer US-Gefilde, die in den kühleren Wintermonaten gen Süden ziehen, um das Leben an der Golfküste in vollen Zügen zu genießen. Schließlich lockt der Sunshine State mit lässiger Laidback-Attitüde, karibischen Stränden und warmen Wassertemperaturen.
Panama City Beach ist der im deutschen Sprachraum eher unbekannte Abschnitt am Panhandle – so der inoffizielle Name jener Region im Nordosten Floridas, von wo aus es nicht mehr weit nach New Orleans im Westen ist. Im Norden liegen Alabama und Georgia, im Südosten der stets warme Golf von Mexico.
Ob Sonnenbaden oder Sandburgen-Bauen: entlang der von Ferienorten gesäumten Küste gibt es hier fast 100 öffentliche Strandzugänge. Der Sand ist weiß und feinstkörnig, das Wasser türkisblau, der Himmel in der Regel wolkenlos. Nur von Juni bis Ende September, wenn in der Off-Season tropische Temperaturen Hurricanes begünstigen, gibt es – meist nachmittags – den ein oder anderen Regenguss.
Interessant ist Florida für uns Mitteleuropäer vor allem dann, wenn uns nasskaltes Wetter und graue Wolkenberge aufs Gemüt drücken. Dann jedoch ist der Sunshine State ein Garant für Sommer, Strand und Sonnenschein. Die weiteren Vorteile: freundliche Menschen, mit denen man sich auf Englisch blendend unterhalten kann, die unglaublich entspannte Atmosphäre und eine Lebensqualität, die im Grunde jener Mitteleuropas entspricht.
Golf-Urlaub mit Meer-Wert
In den USA ist Golf so etwas wie eine nationale Angelegenheit. Hier gibt es Golfplätze, wohin das Auge reicht. Großartige Anlagen und Greenfees für wenig Geld gibt es hier ebenso wie Golfmode zum Schleuderpreis (sogar im Supermarkt). Aber auch PGA-Superstores, die einen fasziniert zurücklassen: von so etwas kann man in Kontinentaleuropa nur träumen. In Panama City Beach selbst gibt es vier Golfplätze, die man alle drei gespielt haben sollte:
Der Bay Point Golf Club beherbergt den einzigen von Jack Nicklaus entworfenen Golfplatz im Nordwesten Floridas. Der Nicklaus Course at Bay Point hat seit 2016 jedes Jahr den Panama City News Herald Best of Bay Award gewonnen. Und das völlig zu Recht, bietet er doch Spielern aller Spielstärken ein tolles Golferlebnis auf wunderschön designten Spielbahnen, teilweise direkt am Gewässer der gleichnamigen Lagune.
Der 1965 gegründete Legacy Golf Club ist ein echter Championship Course mit herausfordernden Grüns, die auch gute Putter auf die Probe stellen. Die Fairways sind großzügig bemessen, umfangreiche Wasserhindernisse und weiße Sandbunker sind hübsch anzusehen, aber dennoch mit dem Ball zu vermeiden: sie bewachen die erhöhten Grüns. Dieser Golfplatz ist anspruchsvoll, aber fair: Er fordert das eigene Können, ohne zu frustrieren und zählt deshalb zu den beliebtesten Golfplätzen Floridas. Übrigens: Hier gibt es auch einen Par-3-Platz, der richtig Spaß macht.
Der Signal Hill Golf Course bietet herrliche Aussichten und anspruchsvolle Bahnen für Golfer aller Spielstärken. Bestens gepflegte Fairways und Grüns machen diesen Kurs fordernd, aber dennoch freundlich.
Der Panama Country Club wurde 1927 von W.C. Sherman und Designer Donald J. Ross gebaut. Mit seinen subtilen Konturen, schmale bis mittelbreite Fairways und selektiven Greens ist fordert er Golfspieler aller Handicapklassen. Für Mitglieder und die Öffentlichkeit geöffnet.
Allerlei Aktivitäten
Für Alle, die nicht nur Golf spielen wollen, bietet Panama City Beach eine Vielzahl an Freizeitaktivitäten. Wer sich etwa vor dem Abendessen entspannen möchte, ist mit einem Sunset Sail auf dem Katamaran „Footloose“ bestens beraten. Bei dieser Fahrt in den Sonnenuntergang vergisst man wahrlich alle größeren und kleinen (schlecht Golf gespielt, u.a.) Sorgen des Lebens. An Board verwöhnen freundliche Skipper mit erfrischenden Getränken und karibische Musik. Unterwegs präsentieren sich die schönsten Sehenswürdigkeiten der Gegend im gleißenden Licht der warmen, untergehenden Sonne Floridas. Das wahre Highlight dieses rund zwei Stunden dauernden Turns jedoch sind besondere, majestätische Geschöpfe: Delfine, die ganz nah ans Boot heranschwimmen, scheinen am späten Nachmittag besonders aktiv zu sein.
Ein weiteres maritimes Erlebnis ist ein Ausflug mit der Fähre nach Shell Island. Auf dieser rund sieben Meilen langen, unbebauten Barriereinsel sind Land und Wasser unberührt. Im glasklaren Wasser lohnt es sich allemal, Schnorchel und Taucherbrille auszupacken. Wie der Name vermuten lässt, kann man hier schöne Muscheln sammeln, während man um die Insel wandert, um allerlei Wildtiere aus nächster Nähe zu beobachten. Doch Vorsicht und Rücksichtnahme sind geboten: hier legen Wasserschildkröten ihre fragilen Eier und brüten geschützte Vogelarten ihren Nachwuchs aus.
Zu den weiteren Attraktionen, die den Golfurlaub in PCB auch zum gelungenen Familienurlaub machen, zählen ein riesiges Riesenrad, Vergnügungs- und Wasserparks, Wassersport und Angelausflüge, Wanderungen durch den St. Andrew’s State Park und den Camp Helen State Park sowie unzählige Malls und Shops, die (im Vergleich zu den saftigen Preisen für Lebensmittel) preiswerte Kleidung und Accessoires feilbieten.
Where to eat…
Kulinarisch gibt es in Panama City Beach einige echte Highlights. Neben den Klassikern (Burger, Sandwich, Fries) sollte man dort v.a. Leckeres aus dem Meer und feine Fleischwaren verkosten. Einige Tipps:
Dank der sich ständig weiterentwickelnden Speisekarte und der preisgekrönten Küche steht das Firefly für herausragendes „Casual-Fine-Dining“. Fangfrische Meeresfrüchte, das beste Steak, das ich jemals aß, und eine Menge leckere Cocktails (an der Bar) machen das Firefly zu einem der besten Restaurants der Region.
Mit Blick auf die Grand Lagoon genießt man im Grand Marlin eine ruhige, entspannte Atmosphäre, aber auch herrlich frischen Fisch der Region. Aus ihnen zaubert Küchenchef Gregg McCarthy preisgekrönte, köstliche Tagesgerichte.
Capt. Andersons Restaurant & Waterfront Market ist eines der 50 besten Restaurants US-Amerikas und laut Southern Living „The Best Seafood Restaurant“ Floridas. Von Wine Spectator gab es den „Award of Excellence“ und satte 15 Jahre lang den Golden Spoon Award des reichweitenstarken Branchenmagazins Florida Trend. 2005 folgte die Aufnahme Cap in die elitäre Restaurant Hall of Fame – die höchste Auszeichnung, die Florida Trend vergeben kann.
Im Saltwater Grill beeindruckt der Panoramablick auf ein riesiges, tropisches Salzwasseraquarium. Von beiden Seiten des Restaurants hat man das knapp 100.000 Liter fassende Becken, das atemberaubende Riff und dessen exotische Meeresbewohner im Blick. Kulinarisch frohlockt der Gaumen ob frischer Meeresfrüchte und Fisch aus dem Golf von Mexiko.
Cooler geht es kaum: Direkt am weißen Sandstrand gelegen, servieren im Schooner’s Beach Club lässige Surfer Dudes leckere Klassiker, aber auch frischen Fisch und gesunde Alternativen (Bowls!). Immer im Blick: das sanfte, türkisblaue Meer und begnadete Körper beim Beachvolleyball. Im Ohr: live und akustisch vorgetragene Hits aus der glorreichen Ära des Classic Rock.
…and where to stay
Zentral gelegen, direkt am Strand, weitläufiges Areal: die SpringHill Suites Panama City Beach Beachfront bieten gemütlich-große Zimmer mit jeweils zwei (!) Doppelbetten Platz für bis zu 4 Personen. Der Ausblick vom obersten 14. Stockwerk ist atemberaubend & schwindelerregend zugleich. Das Frühstück in der schönen Lobby mit Glasfront aufs Meer ist typisch amerikanisch. Die Lage direkt am weißen Sandstrand lädt ein, im Urlaub auch einmal einfach nur die Seele baumeln zu lassen.
Mein Fazit:
Auch, wenn die Region am Panhandle im deutschen Sprachraum im Vergleich zu Miami, Orlando oder Naples (noch) eher unbekannt ist: Panama City Beach ist dank seiner herrlichen Strände, den lässigen Menschen und den lohnenswerten Golfplätzen definitiv eine Reise wert!