Mallorcas beste Plätze

Die berühmte Baleareninsel ist weiterhin äußerst beliebt, gilt unter Deutschen als „17. Bundesland“ und feierte 2023 sogar einen neuen Besucherrekord. Perfect Eagle war auf Tour, interessierte sich jedoch hauptsächlich für die magischen Flecken, genauer gesagt die besten Golfplätze der Insel.


„Ja, ja, ich sitz schon wieder dicht in ’nem Flieger | Alles egal, denn der Bass knallt brutal | Und ich sitz schon wieder dicht in ’nem Flieger | Alles egal, denn mein Kopf macht nur la“.

So richtig viel mehr an Text liefert der gleichnamige Ballermann-Hit nicht. Doch für die zumeist deutschen Party People in den Ballermann-Locations Megapark, Oberbayern oder Bierkönig reicht das völlig, um zu eskalieren. Nun ja, Mallorca arbeitet seit längerem am Imagewechsel, aber ein bisschen Proletentum muss und darf auf der Insel schon sein.

Laut IBESTAT, dem statistischen Institut der Balearen, kamen 2023 so viele Urlauber nach Mallorca, wie nie zuvor. Mehr als 12,4 Millionen Touristen wurden im vergangenen Jahr gezählt (zum Vergleich: 11,8 Mio. waren es im „Rekordjahr“ 2018). Die Deutschen waren mit 4,2 Mio. Besuchern einmal mehr die Nummer eins vor den Briten (2,3 Mio.). Mittlerweile werden aber auch immer mehr Amerikaner gesichtet, die dank einiger Direktflüge aus den USA nun auch vermehrt in Mallorca aufschlagen.  

 In 2024 will die Insel weiter an ihrem Image arbeiten und noch mehr Richtung Luxus gehen. Tourismusminister Jaume Bauzá kündigte ein weiteres Gesetz an, das Alkoholexzesse auf der gesamten Insel einbremsen soll. Gemeint sind aber eigentlich die Playa de Palma (Ballermann) und ein paar Straßen in Magaluf.

Mallorca: Feine Gastronomie und gepflegte Fairways

Wer hingegen in der wunderschönen Altstadt von Palma die lebhafte Restaurant-Szene genießt, im Norden der Inseln mit dem Rennrad die etwa 20 Kilometer lange und wirklich grandiose Straße „Carettera de Formento“ bestreitet oder im Club de Golf Alcanada seinen Drive in Richtung des imposanten Leuchtturms schlägt, sieht das andere Mallorca. Die landschaftliche, die sportliche, die luxuriöse Insel. Die beeindruckende Landschaft mit stilvoll renovierten Fincas, berauschender Natur und grandiosen Buchten. Zusammen mit dem angenehmen Klima macht das Mallorca auch weiterhin zum beliebtesten Fast-Bundesland Deutschlands. Spanisch kann man darüber hinaus auch noch üben, aber man kommt auch ohne Sprachkenntnisse über die Insel. Das mag in Sachen Golf auch an den deutschen Besitzern liegen. 

Denn die sind unter den besten Anlagen auf der Insel reichlich vertreten. Hans-Peter Porsche, Aufsichtsratsmitglied der Porsche AG, heißt der Besitzer des Club de Golf Alcanada. Adam Pamer, Fensterfabrikant aus Franken (Hapa-Fenster AG), hat Golf Son Gual erschaffen. Der Hamburger Unternehmer Heiner Tamsen ist im Besitz von T Golf mit neuerdings zwei Plätzen (Calvia und Palma), die er auf allerhöchstem Niveau renoviert und teilweise auch umgestalten lässt. 

Hinzu kommen Erwin Müller (Müller Märkte) mit Golf Canyamel, die Münchner Schörghuber-Unternehmensgruppe mit Arabella Golf (Son Muntaner, Son Vida, Son Quint und Palma Pitch & Putt) und eine deutsch-schweizerische Investorengruppe, die die Anlage Golf de Andratx 2015 übernommen hatte. Man könnte auch sagen: Das Golf-Business ist fest in deutschsprachiger Hand. 

Doch welcher Club ist der beste auf der Insel? Schwer zu sagen, auch wenn wir einige Favoriten haben. Bei unserem aktuellen Besuch konnten wir Alcanada, Son Gual, Bendinat und den beiden T-Golf-Plätzen einen Besuch abstatten. Aber auch die meisten anderen Plätze sind der Perfect-Eagle-Redaktion aus eigenen Besuchen bekannt. 

Greenfees: Mallorca ist auf der teureren Seite

Die Greenfee-Gebühren starten um 100 Euro, können aber auch schon mal Richtung 200+ gehen. Die beiden T Golf-Anlagen sind dabei sicherlich die neuen Platzhirsche, die ihre Exklusivität auch über den Preis spiegeln möchten. Zu Empfehlen für Buchungen ist aus unserer Sicht die Webseite leadingcourses.com, über die man Startzeiten auch zu reduzierten Preisen buchen kann. Das System ist vergleichbar mit der Buchungsplattform GolfNow in den USA, auf der Startzeiten an unterschiedlichen Tageszeiten zu differenzierten Preisen angeboten werden. 

Am teuersten ist es auf Mallorca meistens, wenn man einfach unangekündigt in den Pro-Shop geht und sein Greenfee bezahlt. Auch wenn Geld keine Rolle spielt sollte im Vorhinein gebucht werden, um zur präferierten Zeit abzuschlagen. Denn trotz der vergleichsweise hohen Preise gilt: Golfspielen auf Mallorca ist äußerst beliebt. Genau wie gut Essen. Also unbedingt reservieren!


Plätze, die man spielen muss!

Club de Golf Alcanada

Mallorcas schönster Golfplatz? Alcanada, im Besitz von Hans-Peter Porsche, dem Enkel des Porsche-Firmengründers, ist ebenso elegant wie die legendären Sportwagen. An der Bucht von Alcudia gelegen, besticht der Platz durch schnelle Grüns, erstklassigen Bunkersand und perfekt gemähte Fairways, selbst in der Sommerhitze.

Der teilweise hügelige Platz mit vielen spektakulären Abschlägen in herabgleitende Täler liegt im Norden der Insel, rund 65 Kilometer von Palma entfernt. Das Design stammt von Robert Trent Jones jr. (Spitzname Bobby), der unter anderem für das Layout des US-Open-Platzes Chambers Bay oder The Links at Spanish Bay in Pebble Beach verantwortlich war. Ursprünglich war der Auftrag an Altmeister RTJ Senior gegangen, der jedoch im Jahr 2000 verstarb. Also übernahm Bobby. 2003 wurde die Par-72-Anlage nach dreijähriger Bauphase eröffnet. 

Die herausragenden Löcher – 13, 14, 16 und 17 – mit Blick auf den Leuchtturm am Meer spielen geschickt mit dem Wind und beeindrucken im Design. Besonders die 17, je nach Tee-Box 157 bis 213 Meter lang, fordert Präzision und Mut. Das von mehreren Bunkern verteidigte Grün mit mehreren Plateaus bietet einige Anspielmöglichkeiten, je nachdem, wie viel Risko man gehen möchte. 

Aber auch die übrigen Spielbahnen, oft als Dogleg angelegt, sind abwechslungsreich, fair und sehr unterhaltsam. Und die Grüns haben es in sich. Wahrscheinlich ein Grund, warum die Challenge Tour auch 2024 erneut das Saisonfinale in Alcanada austragen wird. Schließlich sind alle Aspekte des Spiels gefragt, um einen guten Score ins Clubhaus zu bringen. Apropos Clubhaus: Die immer leicht schattige Terrasse mit herrlichem Meerblick ist überragend.

Info: Par 72, 5.241 bis 6.559 Meter; Greenfee: 82 bis 187 Euro (saisonabhängig und je nach Tageszeit)


Golf Son Gual

Muss man immer alles selber machen? Nicht unbedingt, aber für Adam Pamer war das der richtige Weg. Seit 1974 war der Fensterfabrikant aus Franken (Hapa-Fenster AG) ein Fan der Insel, 1994 kaufte er dort eine Immobilie. Unzufrieden mit den Golfplätzen, entschied er sich, seinen eigenen zu bauen. Thomas Himmel entwarf die Anlage, die bis heute erstklassig ist. Großflächige Bunkerlandschaften und Speicherseen prägen das Bild. Die harten Fairways mit vielen Ondulierungen verlaufen wellenartig zu den anspruchsvollen, von Bunkern exzellent verteidigten Grüns.

Das Signature-Hole hingegen ist gar nicht einfach zu finden. Kandidaten sind die Bahnen 7, 14, 15 und 18. Generell gibt es mehr als genug spektakuläre Löcher, die lange im Gedächtnis bleiben. 

Einziges Manko von Son Gual: Eine Flugschneise führt direkt über den Platz zum nur rund zehn Fahrminuten entfernten Flughafen. Man gewöhnt sich jedoch schnell daran, und die Erinnerungsfotos mit Flieger im Hintergrund haben auch ihren Reiz.

Die Driving Range mit Pitching-Grün und und einem etwas zu stark ondulierten Putting-Grün sind auf hohem Niveau. Die Terrasse mit umfangreicher  Clubgastronomie (tolle Tapas!) ist zudem wärmstens zu empfehlen. 

Info: Par 72, 4.961 bis 6.621 Meter; Greenfee: 105 bis 155 Euro (saisonabhängig und je nach Tageszeit)


T Golf Calvia

Der ehemalige Golf de Poniente, nun als T Golf Calvia bekannt („T“ für Tamsen), wurde 2015 von Heiner Tamsen erworben. Der Hamburger Unternehmer, einst Luxusautohändler und mittlerweile erfolgreicher Yachtbauer, spielt seit über 15 Jahren Golf mit einem Handicap von 5. Ursprünglich von John Harris 1978 entworfen, hat die Anlage unter Tamsens Besitz eine beeindruckende Transformation durchlaufen. 

Die äußerst exklusive Anlage auf geräumigen 160 Hektar zeichnet sich durch sattgrünes Bermuda-Gras auf den Fairways, pfeilschnelles Bent-Gras auf den Grüns und strahlend weißen Bunkersand aus. Obwohl die Grüns außergewöhnlich groß sind und die Bunker nach unserem Geschmack etwas (zu) weit entfernt sind, hebt der ausgezeichnete Pflegezustand und die geschickt angelegten Cart-Wege das Platzdesign hervor.

Das Signature Hole ist das 10. Loch, ein bis zu 432 Meter langes Par 4: Vom erhöhten Abschlag schlägt man den Ball je nach Länge über zwei Teiche in Richtung einer imposanten Mühle mit einprägsamen Windrädern, um das Dogleg abzukürzen. Ab dem 15. Loch ändert sich der Stil des Platzes und es folgt ein bewaldeter Abschnitt, der ein wenig an Augusta National erinnert. In jedem Fall bietet T Golf Calvia ein starkes Finish, bevor es ins spektakulär umgebaute Clubhaus mit erstklassiger Gastronomie geht. 

Die Trainingsmöglichkeiten sind auf Tourniveau: Die großzügige Driving Range lockt mit Ballpyramiden, vielen Zielen und einem wiederum riesigen Putting-Grün  sowie einem weitläufigen Pitching-Grün mit Bunker.

Einziger Wermutstropfen: T-Golf Calvia ist teuer! Um die 200 Euro Greenfee sind in der Hochsaison Standard. Der Mitgliedsbeitrag für maximal 150 Personen soll angeblich sechsstellig sein. Exklusivität hat eben ihren Preis.

Info: Par 72, 5.195 bis 6.450 Meter; Greenfee: ab 129 Euro (saisonabhängig und je nach Tageszeit)


T Golf Palma

Stehen die Zeichen auf Expansion? Definitiv. Diesmal griff Heiner Tamsen bei einem Jack-Nicklaus-Design zu. 2022 übernahm der Hamburger die Anlage, die zuvor als Golf Park Puntiró bekannt war. In Zukunft soll hier auch ein Hotel mit 140 Zimmern entstehen. Kurzum: Der T Club wächst – und zwar kräftig! 

Der Platz liegt etwa 15 Kilometer östlich von Palma, ist sehr abwechslungsreich und strategischer zu spielen als Calvia. Von den Pinienwäldern geht es in eine eher offene Landschaft rund um einen Stausee (Bahnen 6/7). Mutige Spieler können hier mit dem Drive über das Wasser abkürzen.

Auf den Back Nine erfreuen dann wieder einige Parkland-Löcher. Die Spielbahnen 15 und 16 führen erneut entlang eines großen Teichs, und das Wasser greift ins Spiel ein. Die ondulierten und schnellen Grüns sind trickreich und der Wind beeinflusst das Spiel besonders in den offenen Bereichen des Platzes.

Fazit: Das Layout von T Golf Palma hat uns noch besser gefallen als das von  Calvia. Die Fairways sind schwieriger zu treffen, und Büsche, Pinien oder Wasser warten abseits der Fairways auf verirrte Bälle. Die Grüns sind kleiner und strategischer angelegt. Jack Nicklaus beweist wieder einmal sein Gespür für gutes Golfplatzdesign, und die Platzpflege sowie das Drumherum sind ebenfalls erstklassig.

Die Driving Range war Ende 2023 noch nicht auf dem hohen Niveau von T Golf, aber es wurde fleißig gebaut und renoviert.

Info: Par 71, 4.530 bis 6.027 Meter; Greenfee: ab 129 Euro (saisonabhängig und je nach Tageszeit)


Son Muntaner

Der Prestige-Platz der Arabella-Gruppe zieht sich durch die leicht erhöht gelegenene Millionärsgegend Son Vida, auch als Beverly Hills von Mallorca bekannt. Die Ausblicke auf die umliegenden Buchten sowie Palma machen den im Jahr 2000 eröffneten Kurs (Design: Kurt Rossknecht) zu einem beliebstesten der Insel. Auch den ein oder anderen Prominenten sieht man hier gerne abschlagen. 

Son Muntaner wurde 2020 in die „European Tour Destinations“ aufgenommen und war 2022 Veranstalter der mit einer Million Euro dotierten Mallorca Golf Open, die Yannik Paul gewinnen konnte. Das spricht für die Qualität des Platzes, der mit Bermuda- auf den Fairways und Bent-Gras auf den Grüns auch internationalen Turnieren gerecht wird. 

Charakteristisch für die 18 Löcher sind neben einigen Wasserhindernissen, einem  erstklassigen Green-Design verteidigt von Bunkern und strategisch platzierten Fairway-Bunkern, die meist leuchtend-blühende Vegetation. Highlight ist „Na Capitana“ auf der 15. Bahn: Hier steht der älteste Olivenbaum Mallorcas, der mehr als 1.000 Jahre alt ist. Also nicht vergessen, ein Foto zu schießen!

Das großzügige Clubhaus mit Terrasse bietet einen Blick auf den Platz und ist nach der Runde einen Besuch wert. Die Trainingsmöglichkeiten sind ebenfalls hervorragend. 

Info: Par 72, 4.320 bis 6.305 Meter; Greenfee: ab 95 Euro (saisonabhängig und je nach Tageszeit)


Son Vida

Der älteste Platz der Insel war zwei Mal Austragungsort der European Tour (1990 und 1994). Die Erstauflage gewann der legendäre Seve Ballesteros. 1964 eröffnet besticht die Anlage der Arabella-Gruppe durch den alten Baumbestand und seinen Parkland-Charakter. Einige Löcher sind durchaus schwierig, denn viel Platz gibt es nicht. Mallorquinische Villas, das hügelige Terrain und enge Fairways prägen vor allem auf den Front Nine das Layout des Briten Frederick William Hawtree. 2001 wurde der Platz von Kurt Rossknecht re-designed und auf einen modernen Standard gebracht. 

Son Vida ist dabei nicht lang, und einige Doglegs (9, 10, 15) bieten Longhittern die Möglichkeit, aggressiv abzukürzen. Optisch wirkt der Kurs eng von der Tee-Box, die Landezonen sind aber durchaus etwas breiter. Das Signature-Hole ist die 18. Spielbahn: das zweifache Dogleg wird mit zwei Teichen und einem Flussverlauf vor dem Grün bestens verteidigt, ist aber mit 470 Metern von Gelb für ein Par 5 relativ kurz. Wer mit zwei das Grün erreicht, darf mit Recht stolz sein. Trainingsfleißige müssen die Driving Range von Son Muntaner nutzen.

Info: Par 71/72, 4.784 bis 5.529 Meter; Greenfee: ab 62 Euro bis 121 Euro (saisonabhängig und je nach Tageszeit)


Plätze, die man spielen kann

Canyamel Golf >

Der Club von Drogerie-Tycoon Erwin Müller liegt rund eine Stunde Fahrt von Palma entfernt im Nordosten der Insel. Die Anlage mit der Schildkröte im Logo (die man durchaus auch auf dem Platz bewundern kann) zählt zu den besten Plätzen im Osten. 1988 wurde der in einem Tal gelegene Kurs eröffnet (Design: Jose „Pepe“ Gancedo). Die ersten Neun sind hügeliger und erfordern durchaus auch etwas Platzkenntnis, da nicht alle Schläge einsehbar sind. Markant ist die rustikale Steinhütte inmitten des 9. Fairways. Wasserhindernisse kommen auf sechs der 18 Löcher ins Spiel, dazu gibt es Steinmauern und Olivenbäume, die auf verzogene Bälle warten. Die Grüns liegen auf der schnellen Seite und sind teilweise stark onduliert. Besonders auffällig ist das 18. Grün mit seinen drei Plateaus. Hervorzuheben sind auch die sehr solide Driving Range und das neu renovierte Clubhaus.

Pula Golf Resort >

1995 gegründet, bestechen die 18 Löcher mittlerweile durch das Re-Design von Altmeister José María Olazábal, der den Plaztz in den Jahren zwischen 2004 und 2006 komplett transformierte. In der Zwischenzeit wurde auf der Anlage dennoch großes Turniergolf gespielt: Olazábal gewann 2005 die Mallorca Classic und feierte seinen 23. und letzten Titel auf der European Tour. Zwei Teiche und ein Fluß prägen den Kurs, der leider auch zwei Mal von der Hauptsstraße unterbrochen wird (verbunden durch je einen Tunnel). Dafür ist die Par-72-Anlage mit maximal 6.297 Metern (Weiß) gut zu Fuß zu bewältigen. Die Driving-Range ist großzügig angelegt und verfügt über mehrere Chipping- und Pitching-Grüns. 

Son Quint >

Der jüngste Platz der Araballa-Gruppe, die westlich von Palma drei Plätze und das 5-Sterne-Hotel Sheraton umfasst. Ramón Espinosa und Kurt Rossknecht haben das moderne, eher offene Layout in das leicht hügelige Gelände eingefügt. Steinmauern, einige Teiche, Fairwaybunker und ein paar Olivenbäume begrenzen die Spielbahnen. Verlorene Bälle sind auf dem 2007 eröffneten Platz eher die Seltenheit (außer beim Wasserball), dennoch spielt man ab und zu aus Schräglagen. Meist nicht so gepflegt wie die teureren Plätze Son Muntaner und Son Vida. Dafür schon ab Hcp. 54 spielbar.

Son Severa >

Bereits 1967 gegründet, ist Son Servera der älteste Club im Osten der Insel. Interessant: Eigentlich war der damalige 9-Loch-Platz eher Beiwerk für ein Immobilienprojekt, das aber noch vor dem Einzug in Konkurs ging. Schließlich übernahmen einige Mitglieder den Club – und ihnen gehört der Platz noch heute. 2012 wurde das britische Design von John Harris auf 18 Löcher erweitert. Auf den Löchern 3 bis 7 wird es eng: „Pine Trap“ heißt die Strecke, die man nur mit präzisen Schlägen meistern kann. Son Servera ist ein abwechslungsreicher Parkland-Course mit einigen Wasserhindernissen und zwei leicht unterschiedlichen Schleifen. Für Promi-Fans: Tennis-Superstar Rafael Nadal ist hier Mitglied.

Real Golf de Bendinat >

1986 wurden die ersten neun Löcher eröffnet, 1995 wurde erweitert. Das Design stammt vom Briten Martin Hawtree, der an Umbauarbeiten und Re-Designs von weltbekannten Clubs wie Royal Birkdale, Muirfield und St. Andrews beteiligt war. Bendinat ist ein hügeliger und vergleichsweise kurzer Platz (Par 70, 5.660 Meter von Weiß), der sich durch Tal- und Berglandschaften schlängelt. Beim ersten Mal ist auf einigen Löchern nicht ganz klar, wo es im Idelafall hingeht. Doch der Kurs macht bei der zweiten Runden schon deutlich mehr Spaß, wenn man auch bei den blinden Tee-Shots die Richtung kennt. Die Grüns sind schnell und hart, einige erhöhte Abschläge sind wirklich spektakulär. Ein solider Platz mit vergleichsweise fairen Preisen. P.S.: Ein Cart ist empfehlenswert.

Santa Ponsa >

Santa Ponsa I, westlich von Palma, ist der renommierteste Golfplatz der Insel, wenn es um Turniergolf geht. Zuletzt war die DP World Tour im Herbst 2021 zu Gast. Insgesamt sieben Turniere der Tour wurden hier im Laufe der Jahrzehnte ausgetragen. Der Platz wurde 1977 von Folco Nardi und José Gancedo entworfen: Über 6.200 Meter Länge sollten auch Tourpros vor die eine oder andere Herausforderung stellen. Die Grüns sind onduliert und je nach Geschwindigkeit anspruchsvoll. Die eher weiten Landezonen und großen Grüns werden gerne mit Wasserhindernissen verteidigt. Die Nachbarplätze Santa Ponsa II und III (Kurzplatz) sind nur in Begleitung eines Mitglieds bespielbar.


Stay: Hotelempfehlungen von Perfect Eagle

4 Sterne, 128 Zimmer sowie ein großer Pool sind nicht das einzige, was das Lindner Hotel Mallorca Portals Nous – JDV by Hyatt auszeichnen. Das sympathische und überschaubare große Haus hat einen besonderen Afrika-Safari-Touch und liegt nah an der 18-Löcher-Anlage Golf de Bendinat. Ein paar Löcher führen sogar um das Hotel. Ins Clubhaus wird man allerdings kostenfrei per Shuttle gebracht, denn dieses liegt weiter oben am Hang. Im hoteleigenen Restaurant Niko’s Place kann man hervorragend essen, in der Poolbar gibt es Tapas und Drinks. 

Das Castillo Hotel Son Vida ist nichts für den kleinen Geldbeutel, dafür aber etwas besonderes. Das zum 5-Sterne-Hotel umfunktionierten Schloss aus dem 13. Jahrhundert liegt auf der Anhöhe der in der Millionärsgegend Son Vida, die auch als Beverly Hills von Mallorca bekannt ist. Der Blick auf Palma und das Meer ist durchaus atemberaubend.

Das Sheraton Mallorca Arabella Golf Hotel wiederum ist die familienfreundlichere und bezahlbarere Variante. 

Timo Schlitz
Timo Schlitzhttps://www.pitchmarke.com/
Timo Schlitz, echter Münchner, aber auch gerne unterwegs, hat in der Jugend mit Golf begonnen. Das Schreiben kam später dazu. Unter anderem für die SZ, das Golf Journal, Golf.de und Perfect Eagle. Mittlerweile hat er zwei Trainingsbücher in der Reihe Mein Golf Training veröffentlicht und seinen eigenen Verlag gegründet. Zudem versucht er weiterhin erfolglos, endlich besser auf Links-Plätzen zu spielen.

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