Alle Dramen und Triumphe: Die Profi-Golf-Highlights der Woche, kompakt zusammengefasst von Martin Angerer.
PGA Tour: US Open Championship
Bryson DeChambeau hat die US Open 2024 auf dem schweren Par-70-Platz in Pinehurst in North Carolina gewonnen. Nein. Er hat sie dominiert! Es war sein zweiter Major-Titel nach dem Sieg bei der PGA Championship 2021.
DeChambeau setzte sich in einem spannenden Finale gegen Rory McIlroy durch. Nach drei Runden führte er mit drei Schlägen Vorsprung, doch McIlroy kämpfte sich am letzten Tag mit einer starken Leistung zurück. Am 18. Loch lag DeChambeau im Bunker, rettete sich aber mit einem unglaublichen Schlag und anschließendem Putt zum Sieg. McIlroy verspielte indes ein mögliches Playoff mit einem kurzen Putt.
„Oh Mann, ich wollte nicht Zweiter werden, ich wollte diesen Sieg auf diesem für mich so wichtigen Platz unbedingt. Ein Traum ist wahr geworden“, sagte DeChambeau nach seinem Coup.
„Dieser Bunkerschlag war der Schlag meines Lebens.“
Bryson DeChambeau
McIlroy, der 2014 den letzten seiner bisher vier Majortitel gewonnen hatte, spielte an den letzten vier Löchern drei Bogeys. Damit war trotz einer 69er Runde die vermeintlich komfortable Führung dahin. DeChambeau genügte eine 71 zum Triumph.
Sepp Straka (70-72-78-72) beendet seine vierten US Open mit insgesamt 292 Strokes (+12) und Platz 56. Im Turnierverlauf war dem Österreich sogar ein Hole-in-One gelungen.
Stephan Jäger erreichte mit Platz 21 sein bisher bestes Major-Ergebnis. Martin Kaymer wurde geteilter 64.
LET: Ladies Italian Open
Die Engländerin Amy Taylor sicherte sich bei den Ladies Italian Open ihren ersten Titel auf der Ladies European Tour mit einem dramatischen Sieg.
Die 23-Jährige spielte am Finaltag auf dem Golf Nazionale eine 69er Runde mit drei Schlägen unter Par, wobei sie sechs Birdies und drei Bogeys erzielte, und beendete das Turnier mit 10 Schlägen unter Par und einem Schlag Vorsprung auf die Spanierin Maria Hernandez.
„Mir fehlen im Moment die Worte“, sagte sie nach ihrem Sieg. „Ich kann es nicht wirklich glauben. Anfang der Woche bin ich zum [Trevi]-Brunnen in Rom gegangen und habe eine Münze hineingeworfen und mir gewünscht, dass ich gewinne! Ich habe es niemandem gesagt, aber es ist wahr geworden!„
Toller Erfolg auch für die Italienerin Alessandra Fenali: Die Italienerin sicherte sich, genauso wie Emma Spitz aus Österreich, den hervorragenden 6. Platz bei ihrem Heimturnier in Rom.
Die besten deutschsprachigen Spieler_innen im Feld:
T12. Leonie Harm
T15. Patricia Isabel Schmidt & Tiffany Arafi (SUI)
T24 Kim Metraux (SUI) & Sarah Schober
T32 Elena Moosmann (SUI)
CUT: Verena Gimmy (GER), Chiara Tamburlini (SUI)
DSQ: Sophie Witt (GER)
LPGA Tour: Meijer LPGA Classic
Lilia Vu besiegte Lexi Thompson und Grace Kim im Stechen und holte sich bei der Meijer LPGA Classic ihren ersten LPGA-Tour-Sieg der Saison.
An einem spannenden Finaltag im Blythefield Country Club machte Vu einen Rückstand von acht Schlägen wett. Sie spielte eine bogeyfreie 65 und beendete das Turnier mit -16 gemeinsam mit Kim, die über Nacht mit fünf Schlägen geführt hatte, und Thompson.
Das Trio erzielte an den ersten beiden Extra-Playoff-Löchern jeweils ein Birdie auf dem 18. Par-Five-Loch, bevor Vu am dritten Extra-Playoff-Loch das siegbringende Birdie erzielte – während Thompson und Kim nur Par erreichten – und damit ihren fünften LPGA-Tour-Titel und den ersten des Jahres gewann.
Die besten deutschsprachigen Spielerinnen im Feld:
T41 Caroline Masson (GER)
T65 Morgane Metraux (SUI)
CUT: Polly Mack, Esther Henseleit, Aline Krauter, Sandra Gal, Alexandra Försterling
LET Access Series: Amundi Czech Ladies Challenge
Helen Briem vom Stuttgarter GC Solitude gewinnt die Amundi Czech Ladies Challenge im Süden Prags. Nur eine Woche nach ihrem ersten Sieg auf der LET Access Series (LETAS) in Frankreich setzt sich die Spielerin des Junior Team Germany mit gesamt -3 nach Runden von 72, 68 und 73 Schlägen vor der Niederländerin Nikki Hofstede (-2) durch.
„Es fühlt sich großartig an. Diese beiden Turniere zu gewinnen und dadurch wichtige Punkte für das Ziel Ladies European Tour zu sammeln, hilft mir sehr. Diese Woche fahren wir nach Hause. Dann habe ich ein bisschen Zeit zu feiern. Am Ende hatte ich nicht meinen besten Tag und brauchte Geduld. Aber es hat gereicht“, so Briem, die mit ihrem zweiten Sieg Geschichte geschrieben hat, denn: Briem ist erst die vierte Spielerin, die zwei LETAS-Siege in Folge bejubeln darf und das als Amateurin.
Die 18-Jährige erweiterte damit die Liste ihrer jüngsten Erfolge. So hatte sie bereits mit Top-Ergebnissen bei LET-Turnieren geglänzt: Sie wurde geteilte Elfte beim Amundi German Masters und Zweite bei der Dormy Open in Schweden. In der vergangenen Woche folgte dann ihr erster Sieg bei einem Profiturnier in Frankreich, wo sie sich bei den Montauban Ladies Open souverän durchsetzte. In Tschechien musste die Nationalspielerin am Finaltag allerdings kämpfen. Ihre Führung vom Vortag war sie nach zwei Bogeys auf den Bahnen fünf und sechs vorerst los. Was auch daran lag, dass die Niederländerin Nikki Hofstede fleißig Birdies sammelte. Am Ende hatte dann allerdings Briem die besseren Nerven, schrieb ihr einziges Birdie auf der 15 auf, profitierte von den Fehlern der Konkurrentin und jubelte über LETAS-Sieg Nummer zwei in Folge.