Alle Dramen und Triumphe: Die Profi-Golf-Highlights der Woche, kompakt zusammengefasst von Martin Angerer.
LET: Aramco Team Series, Tampa, FL
Alexandra Försterling setzte sich am Finaltag im Feather Sound Country Club mit 67 Schlägen (-5) gegen die Nummer 8 der Welt, Charley Hull, und Solheim-Cup-Superstar Carlota Ciganda durch und gewann die Aramco Team Series Presented by PIF in Tampa, Florida.
Für Försterling, die sich über 68.717,25 Euro Preisgeld freuen darf, war dies bereits der dritte Sieg auf der Ladies European Tour (LET) und der erste bei einem Event auf US-Boden.
„Ich bin überwältigt, ich weiß nicht, was ich sagen soll, es ist einfach ein tolles Gefühl“, sagte Försterling kurz nach ihrem Titelgewinn.
„Ich war definitiv nervös, das ist man in der letzten Runde immer. Ich habe einfach versucht, aus den letzten Siegen zu lernen und einfach mein Spiel zu spielen, mich an den Wind anzupassen und Spaß zu haben.“
Die Deutsche, die erst in der letzten Saison Profi geworden ist, muss sich noch daran gewöhnen, Seite an Seite mit Solheim-Cup-Siegerinnen und anderen legendären Spielerinnen auf der LET zu spielen:
„Ich werde nicht lügen, am Anfang war ich ein wenig eingeschüchtert! Es ist toll, mit Charley [Hull] und Carlota [Ciganda] zu spielen, sie spielen so gut. Ich habe einfach versucht, mit ihnen mitzuhalten. Es hat wirklich Spaß gemacht.„
Hinter der 24-jährigen landete Charley Hull auf Platz 2 (-9). Die Engländerin hatte vor der Schlussrunde noch geführt. Bronte Law, die zusammen mit Försterling die beste Runde des dritten Tages spielte, belegte den 3. Platz (-8).
T6. Aline Krauter und Chiara Tamburlini (CH)
T20. Emma Spitz
T27. Kim Metraux
T39. Sarah Schober
T44. Sophia Popov
T50. Elena Moosmann (CH)
T55. Laura Fuenfstueck
T60. Sophie Witt
Emma Spitz verpasst knapp den Sieg bei Team-Wertung
Die Hälfte des Preispools geht bei den Turnieren der Aramco Team Series an Teams aus drei Spielerinnen und einer Amateurin. In dieser Wertung setzte sich das Team von Pauline Roussin-Bouchard, Celine Herbin und Meghan MacLaren durch. Nur Knapp dahinter belegte Österreichs Emma Spitz mit ihrem Team Hewson Platz 2. Sarah Schober belegt mit dem Team Soenderby Platz 9.
DP World Tour: Jonsson Workwear Open, Südafrika
Mit Birdies an jedem der letzten vier Löcher sicherte sich der Italiener Matteo Manassero den ersten Sieg auf der DP World Tour seit 2013. Manassero setzte sich mit drei Schlägen Vorsprung gegen den zweitplatzierten Engländer Jordan Smith durch.
Manassero, der 2018 seine Tourkarte verlor, bevor er in der vergangenen Saison mit zwei Siegen auf der Challenge Tour seinen Platz an der Spitze zurückeroberte, sagte: „Das ist der beste Tag meines Lebens: „Das war der beste Tag meines Lebens. Es war eine verrückte Reise in den letzten paar Jahren. Ich wusste, dass ich auf dem richtigen Weg war, aber man weiß nie, wann so etwas passiert.“
Der Italiener hält immer noch den Rekord als jüngster Sieger auf der DP World Tour: Im zarten Alter von 17 Jahren und 188 Tagen gelang 2010 der erste Titelgewinn, seit seinem Triumph bei der BMW PGA Championship im Jahr 2013 gelangen dem 30-Jährigen allerdings nur noch sieben Top-10-Platzierungen. Vor fünf Jahren zog er sich kurzzeitig sogar ganz aus dem Golfsport zurück.
Die deutschsprachigen Spieler im Feld:
T11. Freddy Schott
T29. Hurly Long
T35. Matthias Schwab
T38. Joel Girrbach (CH)
LPGA Tour: Blue Bay LPGA, China
Alle Augen waren auf Lydia Ko gerichtet, die als Führende in die letzte Runde des LPGA-Turniers ging. Schlussendlich aber war es Bailey Tardy, die mit dem Jetlag und einem Magen-Darm-Virus kämpfte, die das Feld in China dominierte. Die US-Amerikanerin, die letzten Sommer bei den U.S. Women’s Open in Pebble Beach früh in Führung lag, ging mit Ko und ihrer guten Freundin Sarah Schmelzel gleichauf in die Finalrunde.
Die ehemalige Spielerin aus Georgia spielte ihre letzten 11 Löcher mit 7 unter und gewann am Ende mit vier Schlägen Vorsprung das Turnier namens Blue Bay LPGA. Die 27-jährige darf sich neben ihrem ersten LPGA-Titel über satte 330.000 US-Dollar Preisgeld freuen. Lydia Ko wurde mit sechs Schlägen Rückstand geteilte Vierte.
Aus deutschsprachiger Sicht:
T10. Albane Valenzuela (CH)
T21. Olivia Cowan
T30. Esther Henseleit
T55. Sandra Gal
LIV Golf Hongkong
Abraham Ancer führte nach zwei Runden bereits mit fünf Schlägen Vorsprung, musste am Ende in Hongkong aber dennoch mit Cameron Smith und Paul Casey ins Stechen.
Zuvor war Ancers komfortabler Vorsprung zu Beginn der Finalrunde allmählich dahingeschmolzen. Der Mexikaner hatte nach einer 72er Runde (+2) auf dem Platz des Hong Kong Golf Club Mühe, mit der Verfolgergruppe Schritt zu halten.
Caseys 6-unter-64-Schlussrunde, mit der er seinen Crushers GC zum Teamtitel führte, brachte ihn mit Ancer gleich, Smith sicherte sich mit 4 unter einen Platz im Playoff. Das Trio beendete das Turnier mit 13 unter.
Bei starkem Regen traf Ancer mit seinem Drive am ersten Playoff-Lochs an der 18 das Fairway, während Casey und Smith ihre Schläge nach rechts bzw. links schlugen. Ancers spektakulärer Annäherungsschlag ermöglichte ihm einen kurzen Birdie-Putt, den er verwandelte, während Casey und Smith beide ein Bogey spielten.
Für seinen Sieg darf Ancer 4 Millionen US-Dollar mit nach Hause nehmen. Paul Casey und Cameron Smith erhielten jeweils 1,875 Millionen US-Dollar für ihre zweiten Plätze. Joaquin Niemann und Carlos Ortiz vervollständigen die Top Fünf auf Platz 4 und erhielten jeweils 900.000 US-Dollar.
Joaquin Niemann, der letzte Woche das Jeddah-Turnier in Saudi-Arabien gewann und damit seinen zweiten LIV-Sieg bei drei Starts errang, beendete das Turnier mit einem Schlag Rückstand auf die Playoff-Gruppe.
Martin Kaymer mischte lange Zeit an der Spitze mit und wird am Ende beachtlicher 21. Das ist sein bestes Ergebnis in der LIV Golf League seit seiner Handgelenks-Operation Ende 2022.
Das Ergebnis der Teamwertung:
1. Crushers GC (DeChambeau, Casey, Howell III, Lahiri)
2. Torque GC (Niemann, Munoz, Pereira, Ortiz)
3. Ripper GC (Smith, Herbert, Jones, Leishman)
Das Turnier in Hongkong ist das zweite von drei LIV-Golfturnieren in Asien. Das dritte findet Anfang Mai in Singapur statt. In der Woche vor Singapur findet das zweite LIV-Turnier im Pazifikraum statt, und zwar vom 26. bis 28. April im The Grange in Adelaide, Australien.
Die nächste Station der LIV-Tour ist vom 5. bis 7. April Miami.
PGA Tour: Arnold Palmer Invitational
Der Weltranglistenerste Scottie Scheffler zeigte eine Meisterleistung beim Putten und holte sich am Sonntag seinen zweiten Titel beim Arnold Palmer Invitational innerhalb von drei Jahren.
Der Amerikaner spielte eine bogeyfreie Runde von sechs unter 66 Schlägen – die zweitniedrigste Runde der Woche – und setzte sich in Bay Hill in Florida mit fünf Schlägen Vorsprung auf seinen Landsmann Wyndham Clark ab.
Es war der größte Vorsprung eines Siegers bei diesem Turnier seit Tiger Woods‘ Triumph mit fünf Schlägen Vorsprung im Jahr 2012. Für Scheffler war es der siebte PGA-Tour-Titel, das Preisgeld beträgt 4 Millionen US-Dollar. Nun steht für Scheffler die Titelverteidigung bei The Players Championship in an – eine harte Zeit für alle seine Rivalen.
„Es wäre grenzwertig unfair, wenn er anfängt, richtig gut zu putten“, so der Zweitplatzierte Clark zu Reportern. „Ich möchte niemandem etwas Schlechtes wünschen, aber wenn er jede Woche so gut puttet, wird es wirklich schwer sein, ihn zu schlagen… er ist im Moment so etwas wie das Barometer und ich habe noch viel Raum, um aufzuholen und besser zu werden. Er ist im Moment der beste Spieler der Welt.„
Stephan Jäger wurde geteilter 44.