Winners of the Week: 14. April 2025

Alle Dramen und Triumphe: Die Profi-Golf-Highlights der Woche, kompakt zusammengefasst von Daniel Dillenburg.

Major: Masters Tournament

Die Ausgangslage vor dem Finale des 89. Masters versprach Spannung, Dramatik und besondere Geschichten. Das Finale hielt all das und noch viel mehr. Höhen und Tiefen. Achterbahn. Wechselbad der Gefühle. Wie man es auch nennen will: Diese 18 Löcher am Sonntag in Augusta waren Golf-Unterhaltung vom Feinsten. Ein Krimi, wie ihn kein Tatort bieten kann. Und in der Hauptrolle einer der Topstars der Szene: Rory McIlroy. Der Mann, der seit mehr als einem Jahrzehnt dem Karriere-Grand-Slam hinterherjagt. Sein überraschender Finalgegner: Ryder-Cup-Kollege und Routinier Justin Rose.

Doch der Reihe nach: McIlroy ging mit zwei Schlägen Vorsprung auf Bryson DeChambeau ins Finale. Alle erwarteten ein Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Schwergewichte. Doch DeChambeau fiel schon bald zurück. Mit einem Doppel-Bogey an der 11 und einem Bogey an der 12 verabschiedete er sich aus dem Titelrennen. Nach einer 75 (+5) landete der 31-Jährige auf dem geteilten fünften Platz (-7). Damit war McIlroy einen Konkurrenten los. Ein Spaziergang zum ersten Green Jacket war es dennoch nicht. Im Gegenteil: Von Loch 1 an zeigte McIlroy Nerven. Er eröffnete seine Runde mit einem Doppel-Bogey und verspielte damit seinen Vorsprung zum frühstmöglichen Zeitpunkt.

Nach dem frühen Rückschlag stellte sich die Frage: Würde McIlroy erneut im Finale eines Majors den Kürzeren ziehen? Seit der PGA Championship 2014 wartete er auf einen Major-Sieg. Erst bei der US Open im vergangenen Jahr versagten ihm die Nerven bei einem kurzen Putt auf der 18. Damals war DeChambeau der Nutznießer. Doch diesmal beim Masters sollte alles anders kommen. McIlroy erholte sich vom Doppel-Bogey und notierte auf den folgenden neun Löchern vier Birdies. Doch als der Nordire alles im Griff zu haben schien, der nächste Dämpfer: Doppel-Bogey 13, Bogey 14, Führungswechsel. Aus dem Nichts übernahm Rose mit sieben Birdies zwischen Loch 7 und 16 die Spitzenposition.

„Von diesem Moment habe ich geträumt, solange ich denken kann.“

Rory McIlroy

Das Muster wiederholte sich: McIlroy schien erneut ein Major, schlimmer noch, das Masters, aus den Händen zu gleiten, als er sich zum zweiten Mal in dieser Finalrunde aus einer Abwärtsspirale befreien konnte und auf der 15 mit seinem zweiten Schlag auf dem Par 5 einen der besten Schläge des Turniers spielte. Ein unglaublicher Hook um die Bäume landete zwei Meter neben der Fahne. Die Patrons, wie die Fans beim Masters genannt werden, flippten aus, feierten ihren Helden von Augusta, der erst noch geboren werden musste. Die nächste Ernüchterung folgte, als McIlroy seinen Eagle-Putt verschob. Doch es wurde ein Birdie, und nach einem weiteren Schlaggewinn auf der 17 fehlte nur noch ein Par auf der 18. Rose war nach einem weiteren langen Birdie-Putt auf dem abschließenden Par 4 bereits bei -11 im Clubhaus und hielt sich auf der Driving Range für ein mögliches Playoff fit.

Und das Drama in gefühlten 21 Akten hatte noch weitere Wendungen parat: McIlroy pushte sein Wedge auf der 18 in den Bunker rechts des Grüns. Vor drei Jahren hatte er aus dieser Position zum zweiten Platz gelocht – sein damals bestes Masters-Ergebnis. Diesmal hätte ihm ein Up-and-Down zum Par gereicht, um endlich Masters-Champion zu werden. Doch die Geschichte der US Open 2024 wiederholte sich: McIlroy verschob einen kurzen Putt, schlug die Hände vors Gesicht und fiel diesmal etwas sanfter als vor zehn Monaten. Nämlich ins Playoff mit Rose.

Die Spannung erreichte ihren fast logischen Höhepunkt: Es ging zurück auf die 18. Die Ryder-Cup-Buddies spielten beide einen perfekten Drive. Rose setzte McIlroy mit einem starken Annäherungsschlag fünf Meter hinter die Fahne unter Druck. Doch der 35-Jährige antwortete im Stile eines Spielers, der endlich Geschichte schreiben will. Diesmal setzte McIlroy sein Wedge gut einen Meter neben das Loch. Jetzt konnte wirklich nichts mehr schief gehen. Oder doch? Und tatsächlich: Rose konnte sein Birdie am ersten Extraloch nicht spielen und überließ McIlroy die große Bühne. Der Ball fiel ins Loch, er auf die Knie und ein Zentnergewicht fiel von seinem Herzen. Endlich hatte er es geschafft: Als erst sechster Spieler nach Gene Sarazen, Ben Hogan, Gary Player, Jack Nicklaus und Tiger Woods hatte McIlroy alle vier Golf-Majors gewonnen. Den größten und dramatischsten Triumph hob er sich bis zum Schluss auf.

Für Rose wiederum wiederholte sich Geschichte: 2017 stand er schon einmal in einem Playoff beim Masters. Auch damals ging es gegen einen europäischen Ryder-Cup-Kollegen. Und auch damals hatte er am ersten Extraloch das Nachsehen. Sergio Garcia hatte seinen Major-Fluch beendet, gewann mit dem Masters sein erstes Major überhaupt und der Engländer gratulierte fair. Damals wie am Sonntag gönnte Rose seinem jeweiligen Bezwinger den Sieg von Herzen. Und doch gab er im anschließenden Interview zu, dass er enttäuscht war, seinen Namen nicht auf der Masters-Trophäe eingraviert zu sehen. Doch so, wie sich der 44-Jährige vergangene Woche in Augusta präsentierte, wird er nicht zum letzten Mal die Chance auf das Green Jacket gehabt haben. Es sei ihm gegönnt.

Bevor am Wochenende der Kampf um das Green Jacket im Mittelpunkt stand, gehörte die Masters-Bühne einem Mann, der zum letzten Mal in Augusta abgeschlagen hatte. Die Rede ist natürlich von Bernhard Langer, der sich mit 67 Jahren als zweifacher Masters-Champion von seinem Lieblingsplatz verabschiedete. Es war ein emotionaler und sportlich hochklassiger Abschied. Denn Langer fehlte am Freitag nur ein abschließendes Par auf der 18, um das Wochenende zu erreichen. Es wäre die sportliche Sensation des Turniers gewesen, doch nach einem abschließenden Bogey und dem Abrutschen auf einen Gesamtscore von +3 stand fest: Langers Masters-Karriere war beendet. 41 Mal ging er in Augusta an den Start und wird für immer mit dem Ort verbunden bleiben, an dem er 1985 im knallroten Dress seinen ersten Masters-Triumph feierte.

Stephan Jäger erreichte zum ersten Mal in seiner Karriere das Wochenende des Masters. Nach Runden von 72, 74, 73 und 78 Schlägen beendete er das erste Major des Jahres mit einem Gesamtscore von +9 (T52).

Sepp Straka hatte den Cut verpasst.

Die besten deutschsprachigen Spieler im Feld:

T52 Stephan Jäger (GER)

CUT Bernhard Langer (GER) & Sepp Straka (GER)


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Ladies European Tour: Investec SA Women’s Open

Bei windigen Bedingungen im Erinvale Country and Golf Estate behielt die Französin Perrine Delacour (-14) die Nerven und sicherte sich mit einer 70 (-2) ihren zweiten Titel auf der Ladies European Tour. In einem engen Titelrennen setzte sie sich mit späten Birdies auf den Löchern 15 und 16 von der Konkurrenz ab. „Ich bin wirklich glücklich und der Sieg fühlt sich sehr gut an“, sagte die 31-Jährige. „Ich bin nicht so gestartet, wie ich wollte, aber ich hatte einen großartigen Schlag an der 15, wahrscheinlich mein bester in dieser Woche, mit einem Birdie, und ich habe diesen Schwung an der 16 beibehalten, um einen großartigen Putt zu machen.“

Ihren ersten Sieg auf der LET feierte Delacour im vergangenen Jahr, als sie die Deutsche Helen Briem im Playoff der Dormy Open Helsingborg bezwang. Nach dem Sieg in Südafrika geht es nun direkt auf die LPGA Tour. „Mein Bruder kommt nächste Woche nach, darauf freue ich mich schon. Wir werden uns beide in L.A. treffen und wahrscheinlich ein paar Familienfeiern machen. Die Familie ist mir sehr wichtig und es wird schön sein, sie bei mir zu haben.

Delacour erhielt für ihren Sieg 51.000 Euro. Zweite wurde Lokalmatadorin Cassandra Alexandra (-12), die mit einer 66 (-6) im Finale noch einmal Druck auf die Führende ausüben konnte. „Das Birdie am letzten Loch war wahrscheinlich eines der schönsten Gefühle überhaupt, und ich habe das Turnier noch nicht einmal gewonnen, also war das vor meinem Heimpublikum schon ziemlich cool“, sagte die glückliche Zweitplatzierte.

Die besten deutschsprachigen Spielerinnen im Feld:

T6 Laura Fünfstück (GER) & Chiara Tamburlini (SUI)
T16 Emma Spitz (AUT)
T20 Aline Krauter (GER)
T45 Patricia-Isabel Schmidt (GER)

Challenge Tour: UAE Challenge

Der zweifache DP-World-Tour-Champion Renato Paratore (-22) trug sich am Sonntag erstmals auch in der zweiten Liga in die Siegerliste ein. Mit einer hervorragenden 65 (-7) am Finaltag verwies er den Südafrikaner JC Ritchie (-20) auf den zweiten Platz. Paratore meldete schon früh Titelansprüche an, als er auf den ersten fünf Löchern drei Birdies und ein Eagle notierte. „Ich lag fünf unter, hatte aber nach neun Löchern nur einen Schlag Vorsprung. JC hat wirklich gut gespielt, Glückwunsch an ihn, es war ein guter Kampf bis zum Schluss“, sagte der italienische Champion, der zuletzt vor fünf Jahren das British Masters gewonnen hatte.

Die besten deutschsprachigen Spieler im Feld:

T6 Freddy Schott
T12 Maximilian Steinlechner (AUT)
T50 Jeremy Freiburghaus (SUI)

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