Die 23-jährige Alexandra Försterling aus Deutschland gewinnt im Golfpark Holzhäusern ihr erstes Turnier auf der Ladies European Tour. Mit zwei Birdies auf den letzten beiden Löchern sichert sich die Berlinerin beim VP Bank Swiss Ladies Open mit einem Gesamtscore von 205 Schlägen (15 unter Par) den Siegercheck über 45.000 Euro.
Das VP Bank Swiss Ladies Open im Migros Golfpark Holzhäusern und die 23-jährige Alexandra Försterling passen gut zusammen. Nachdem die Berlinerin 2022 mitten in der Saison vom Amateur- ins Profilager gewechselt war, spielte sie letztes Jahr am Zugersee erstmals um einen Preisgeld-Scheck und belegte beim Debüt Rang 4. In diesem Jahr setzte sie noch einen drauf. Mit drei konstanten Runden von jeweils 66 Schlägen hielt sie beim 4. VP Bank Swiss Ladies Open die Konkurrenz auf Distanz und sicherte sich am 17. September 2023 ihren ersten Titel auf der Ladies European Tour (LET). Bei der Siegerehrung durfte sie aus den Händen von Paul Arni, CEO des Titelsponsors VP Bank, nicht nur die 7,7 Kilogramm schwere Holzkuh, sondern auch den Siegerscheck über 45’000 Euro entgegennehmen.
Hochspannung bis zum letzten Putt
Die 66 Proetten und eine Amtateurin, die sich für die Finalrunde qualifiziert hatten, zeigten am Sonntag hochklassigen Golfsport und hielten die Spannung bis zum (vor)letzten Putt des Turniers hoch. Die Französin Anne-Charlotte Mora, die am Freitag mit 62 Schlägen einen neuen Platzrekord aufgestellt hatte, die Norwegerin Madelene Stavnar, die zwei Tage lang fehlerfrei geblieben war und das Feld mit zwei Schlägen Vorsprung anführte, und die sehr konstant spielende Alexandra Försterling gingen im letzten Flight auf die Runde. Die Norwegerin patzte auf den Front Nine und lag zwischenzeitlich bei drei über Par für den Tag, während Försterling konstant und solide spielte und sich am Finaltag nach sechs Löchern an der Spitze des Leaderboards wiederfand.
Ihre Landsfrau Sophie Witt und auch Mora lieferten sich mit Försterling einen Kampf um die Spitze, den Försterling im Stile eines großen Champions auf den letzten beiden Löchern für sich entschied. Am 17. Grün lochte sie zum Birdie ein und baute ihren Vorsprung auf zwei Schläge aus. Auf die 18 kam sie gemeinsam mit Stavnar, die sich auf den Back Nine wieder gefangen hatte und den Ball aus schwieriger Position mirakulös an die Fahne zauberte. Die Berlinerin spielte auf Sicherheit, legte den Ball rund sechs Meter neben die Fahne – und versenkte den Birdieputt zu ihrem ersten Sieg auf der Ladies European Tour. Auch Stavnar spielte das Birdie und sicherte sich damit den alleinigen zweiten Platz (und 27.000 Euro Preisgeld).
Kims kalter Putter
Drei Schweizerinnen haben beim 4. VP Bank Swiss Ladies Open den Cut überstanden und waren am Sonntag noch dabei. Unter ihnen Kim Métraux, die das Turnier 2020 und 2021 jeweils auf Rang drei beendet hatte. Ganz so weit nach vorne ging’s dieses Jahr für die Lausannerin nicht – der Putter der 28-Jährigen blieb sowohl am Wochenende „kalt“. Rang 22 für die Proette, die trotzdem ein positives Fazit zieht: „Es war eine schöne Woche mit hervorragendem Wetter und einem Platz in sehr gutem Zustand. Mein Spiel war vom Abschlag bis zum Grün sehr solide, ich hatte eine sehr gute Distanzkontrolle, konnte aber auf den letzten 27 Löchern meine Birdiechancen nicht nutzen.“ Wären alle Putts, die zwei Zentimeter vor oder neben dem Loch liegen blieben, gefallen, das Ergebnis hätte viel besser ausgesehen. „Trotzdem bin ich mit meiner Gesamtleistung sehr zufrieden“, so Kim Métraux.
Mit Laura Fünfstück (GER, T11), Leonie Harm (GER, T30), Patricia Isabel Schmidt (GER, T37), Sarah Schober (AUT, T43), Vanessa Knecht (SUI, T50) und der Amateurin Natalie Armbrüster (SUI, Rang 63) konnten zahlreiche weitere deutschsprachige Proetten ein Ausrufezeichen beim Turnier am Zugersee setzen.