Nach dem Abgang von Henrik Stenson wurde die ehemalige Nummer 1 der Golf-Welt zum neuen Kapitän des europäischen Ryder Cup Teams ernannt.
Nachdem Henrik Stenson durch sein Commitment zur umstrittenen LIV Golf Invitational Series sein Amt als europäischer Captain verlor, wird nun der 15-fache Tour-Sieger aus England, Luke Donald, die besten Golfer des Kontinents 2023 im Marco Simone Golf and Country Club gegen die US-amerikanische Auswahl anführen.
Donald trat als Spieler des europäischen Aufgebots viermal beim Ryder Cup an und war dabei stets siegreich. Etwa auch 2012, als er Team Europe im Einzel anführte und den ersten Punkt auf dem Leaderboard beim „Miracle at Medinah“ sicherte.
Bei den letzten beiden Austragungen des prestigeträchtigen Kontinentalvergleichs gab er jeweils den Vizekapitän; 2018 unter Thomas Bjørn, im vergangenen Jahr unter Pádraig Harrington.
„Ich bin unglaublich stolz, europäischen Ryder-Cup-Kapitän zu sein. Es ist wirklich eine der größten Ehren, die einem Golfer zuteil werden kann.“
Luke Donald
Der neue Captain nahm direkt die Arbeit auf und bestätigte, dass die beiden bereits ernannten Vizekapitäne Thomas Bjørn und Edoardo Molinari ihre Positionen behalten werden.
Die Bilderbuchkarriere von Luke Donald
Die beachtliche Bilanz des Engländers beim Ryder Cup: 10½ Punkte aus 15 Spielen.
Sein Debüt gab er 2004 im Oakland Hills Country Club als Teil von Bernhard Langers Rekordteam. Sein Eröffnungsspiel mit Paul McGinley gegen Chris Riley und Stewart Cink teilte er damals, bevor er sich mit Sergio Garcia in den Foursomes zusammentat, um Cink und Kenny Perry am Freitag mit 2&1 zu besiegen. Es folgte ein 1-up Foursomes-Sieg mit Garcia gegen Jim Furyk und Fred Funk am Samstag.
2006 holte Donald im irischen The K Club unter Captain Ian Woosnam die maximale Punktzahl aus seinen drei Spielen. Europa gewann den Ryder Cup mit 18½-9½ zum zweiten Mal in Folge. Erneut mit Garcia in den Foursomes besiegte Luke Donald am Freitag Tiger Woods und Jim Furyk mit 2:1, am Samstag dann Phil Mickelson und David Toms mit 2:1. Im Einzel am Sonntag bezwang er Chad Champbell.
2010 steuerte Donald im Celtic Manor Resort drei Punkte aus vier Matches bei. Gemeinsam mit Ian Poulter besiegte er Bubba Watson und Jeff Overton in den Foursomes mit 2&1. In Team mit Lee Westwood bezwang er Steve Stricker und Tiger Woods im gleichen Format mit 6&5 zu. In den Singles am Sonntag rang Donald Jim Furyk am letzten Loch nieder und feierte mit seinen europäischen Teamkollegen einen 14½-13½-Sieg.
Auch am nicht weniger dramatischen europäischen Sieg zwei Jahre später in Illinois war Luke Donald beteiligt. Als Partner von Garcia in den Fourballs am Samstagnachmittag gegen Woods und Stricker war sein atemberaubender Abschlag auf dem 17. Loch einer der entscheidenden Momente des legendären Miracle at Medinah. Die beiden gewannen ihr Match auf der letzten Bahn. Mit seinem 2&1-Sieg gegen Bubba Watson im ersten Einzelmatch am Sonntag leitete Donald zudem eines der größten Comebacks in der Geschichte des Ryder Cups ein.
Bereits ein Jahr zuvor hatte er sich in die Geschichtsbücher eingetragen: 2011 war er der erste Spieler, der die Geldranglisten auf beiden Seiten des Atlantiks gewinnen konnte. Die Auszeichnung als Spieler des Jahres auf der PGA TOUR und als Golfer des Jahres in Europa folgten. Zu seinen vier Siegen in dieser Saison gehörte das WGC-Accenture Match Play, bei dem er seinen Ryder-Cup-Teamkollegen Martin Kaymer im Finale besiegte und damit zum ersten Mal die Nummer eins der Welt wurde.
Außerdem gewann er die Scottish Open in Castle Stuart und die BMW PGA Championship in Wentworth. Diesen Titel konnte er 2012 erfolgreich verteidigen und seine Gesamtzahl an Siegen auf der DP World Tour auf sieben erhöhen.
Erst 2018 kehrte Donald in die Ryder-Cup-Arena zurück, als er von Thomas Bjørn als Vize-Kapitän für das Kräftemessen im Le Golf National in Paris ausgewählt wurde. Eine Rolle, die er auch letztes Jahr in Whistling Straits unter Pádraig Harrington übernommen hatte.
Nun steht Luke Donald selbst als Captain an der Spitze des europäischen Ryder Cup-Aufgebots. Es bleibt spannend abzuwarten, wen er für den großen Showdown in Rom in „sein“ Team Europe holen wird.