Historische Chance für die deutschen Golfer bei den Porsche European Open 2023: Der Titel beim wohl spektakulärsten deutschen Golfturnier scheint zum Greifen nah.
Bilder: Getty Images, bereitgestellt.
Das gab es noch nie: Gleich 10 Deutsche sind in dieser Saison vollwertige Mitglieder auf der DP World Tour. Insgesamt werden wohl rund 20 deutsche Golfer bei der 40. Ausgabe des Traditionsturniers auf dem Porsche Nord Course der Green Eagle Golf Courses bei Hamburg vom 1. bis 4. Juni 2023 am Abschlag stehen.
Nach eindrucksvollen Top-Platzierungen in den vergangenen Monaten sind Hoffnungen auf einen deutschen Heimsieg durchaus bereichtigt: Nick Bachem (Jonsson Workwear Open), Marcel Siem (Hero Indian Open), Maximilian Kieffer (D+D Real Czech Masters) und Yannik Paul (Mallorca Golf Open) beendeten mit ihren Siegen auf der DP World Tour innerhalb von gut sieben Monaten die acht Jahre lange Wartezeit auf einen deutschen Sieg auf höchstem europäischen Niveau.
Bei den Porsche European Open hat das siegreiche Quartett, das erstmals gemeinsam in Deutschland auf Titeljagd geht, eine besondere Marke im Blick: Der letzte deutsche Sieg bei einem Heimturnier gelang vor 15 Jahren. Vor den Toren Hamburgs soll diese Frist nun endlich enden.
Bachem: „Mit uns ist immer zu rechnen“
„Mein erster Start als Mitglied der DP World Tour bei den Porsche European Open wird durch diesen Sieg für mich jetzt noch spezieller“, sagt Nick Bachem. „Ich freue mich riesig auf das Event, die Fans und die Atmosphäre vor Ort. Der Porsche Nord Course ist eine große Herausforderung – aber ich denke, wir deutschen Golfer haben zuletzt gezeigt, dass mit uns immer zu rechnen ist. Die Zuschauer können sich auf vier tolle Tage freuen.“
Siem: „Unglaublich viel Herzblut“
„Auf diesem fantastischen Golfplatz vor deutschen Fans zu spielen, das ist natürlich mega“, sagt Marcel Siem. „Ein Heimspiel ist immer großartig. Wenn Familie und Freunde dabei sind, das ist wie der 12. Mann beim Fußball. Ich kann hoffentlich viele Birdies mit den Zuschauern feiern. Wenn es gut läuft, ist es umso geiler. Aber klar: der Druck ist natürlich auch etwas größer“, so der 42-Jährige, für den die Porsche European Open einen „riesigen Stellenwert haben. Die Beteiligten hier machen einen großartigen Job, das Turnier steigert sich jährlich, da fließt unglaublich viel Herzblut rein, das merkt man. Für die Zuschauer ist das Event perfekt, und ich freue mich auf eine tolle Woche.“
Paul: „Freue mich riesig“
Ähnlich sieht dies Yannik Paul, als Zehnter einen Platz hinter Siem zweitbester Deutscher im DP World Tour Ranking: „Ich freue mich riesig auf die vielen deutschen Fans und die erste Gelegenheit, wieder in Deutschland zu spielen. Hier ist der Support immer stark, das ist schön. Und hier dann ein DP World Tour Event zu gewinnen – das wäre sehr besonders.“
Kieffer: „Stimmung unglaublich“
Maximilian Kieffer verweist zudem auf „die beeindruckende Historie“ des Events, das 1978 erstmals auf der European Tour ausgetragen wurde. „Seinen Namen auf der Trophäe mit all den Legendes des Golfsports zu sehen, wäre natürlich ein großer Traum. Natürlich ist die Erwartungshaltung bei einem deutschen Turnier auch anders, aber das läuft eher im Unterbewusstsein ab. In erster Linie ist es die super Atmosphäre, auf die ich mich sehr freue. Und vielleicht gibt es ja einen speziellen deutschen Flight über die ersten beiden Tage – da wäre die Stimmung sicherlich unglaublich.“
Via Hamburg zum Ryder Cup
Für manchen deutschen Starter könnte bis zum Sommer sogar der Ryder Cup zum Thema werden. Der legendäre Kontinentalwettstreit zwischen Europa und den USA lockt im September die Weltspitze nach Rom. Beim Kampf um einen der zwölf Plätze im Team von Luke Donald wollen auch die deutschen Außenseiter mitmischen. Yannik Paul (29) liegt momentan hinter Rory McIlroy, Jon Rahm und Victor Perez auf Rang vier im Ranking und sagt: „Der Ryder Cup ist natürlich ein unglaublich tolles Event. Aber ich konzentriere mich eher auf mich. Und wenn ich weiter an den richtigen Sachen arbeite, werde ich oft vorne mitspielen.“ Auch Marcel Siem lässt das Träumen nicht wirklich zu: „Auf den Ryder Cup fixiere ich mich nicht. das wäre falsch. Ich habe mir jetzt erst meine Tourkarte erkämpft, jetzt das Ziel Ryder Cup auszurufen, wäre etwas verrückt. Aber klar, es wäre das Allergrößte. Augusta und Ryder Cup habe ich als Spieler noch nie erlebt.“
Schlagkräftiges deutsches Aufgebot
Neben Nick Bachem, Marcel Siem, Yannik Paul und Max Kieffer werden in diesem Jahr auch die deutschen DP World Tour Mitglieder Nicolai von Dellingshausen, Hurly Long, Marcel Schneider, Alexander Knappe und Freddy Schott auf dem Porsche Nord Course abschlagen und damit für ein mehr als starkes deutsches Aufgebot in Hamburg sorgen.
Tommy Fleetwood: „Großartiger Austragungsort“
Unterdes sind die Porsche European Open auch längst ein Magnet für die internationalen Stars der Szene. Tommy Fleetwood etwa beendete das Turnier 2022 auf Rang neun und sprach von einem „großartigen Austragungsort.“ Es gab damals sich nahbar und erfüllte den Fans geduldig Autogrammwünsche.
Der Ticketverkauf für die besondere Woche, die neben hochklassigem Golfsport ein umfassendes Event-Erlebnis bietet, läuft. Für Kinder bis einschließlich zwölf Jahren können kostenlos Tickets bestellt werden. Jugendliche von 13 bis 18 Jahren zahlen lediglich 10 Euro pro Tag.