Der Diamond Country Club war einmal mehr die würdige Bühne für die besten Nachwuchsgolfer Europas. Frankreich sichert sich den EM-Titel bei den Boys unter 18, Deutschland landet auf Platz vier, Österreich wird Sechster.
Allez les bleues hieß es am Finaltag der European Boys Team Championship (EBTC) im Diamond Country Club, als das Team aus Frankreich zum fünften Mal über den Sieg bei der Jean-Louis Dupont Trophy jubeln durfte. Die Franzosen besiegten Team England mit 3,5 zu 1,5 Punkten am Ende deutlich. Mitentscheidend war das Duell der Stars der diesjährigen Boys Team EM, Hugo Le Goff (FRA) und Daniel Hayes (ENG), das der Franzose sozusagen auf den letzten Metern mit 2&1 für sich entscheiden konnte. Das englische Talent Hayes hatte zu Beginn die Nase vorne und lag rasch 2 auf, ehe auf den Back-Nine das Pendel zugunsten des Franzosen Le Goff ausschlug.
Die endgültige Entscheidung zugunsten Frankreichs fiel dann in Match 4, das Oscar Couilleau gegen Oscar Lent (ENG) mit 2&1 für sich entscheiden konnte und damit Team Frankreich, angeführt von den Tour-Pros Gregory Havret und Jean-Francois Lucquin, jubelt ließ. „Es war ein unfassbares Gefühl, als ich den entscheidenden Putt versenkt habe. Es ist wirklich nicht zu beschreiben, was einem da durch den Kopf geht.“
Auf der anderen Seite herrscht bei den Engländern entsprechend Niedergeschlagenheit. „Wir sind alle extrem enttäuscht,“ so Daniel Hayes, der mit 65 Schlägen die beste Runde des Turniers spielt und noch hinzufügt: „Ich kann nur über meine Runde sprechen und ich war schon ein bisschen müde, weil die Tage aufgrund der Hitze extrem herausfordernd waren. Wir haben beide gut gespielt am Ende hatte Hugo das bessere Ende für sich.“
Schweden gewinnt EBTC-Duell um Bronze gegen Deutschland
Die Bronzemedaille der European Boys Team Championship ging an das Team aus Schweden um Talent Neo Berg. Die Skandinavier bezwangen Deutschland relativ klar mit 4 zu 1.
„Dass wir die Bronzemedaille gewonnen haben, ist ein großartiger Erfolg. Die Franzosen und die Engländer waren in dieser Woche einfach zu stark. Außerdem sind wir mit einem komplett neuen Team angetreten, einzig Neo Berg war voriges Jahr beim Titelgewinn Teil des Teams. Gegen Deutschland war es ein knappes Match, auch wenn das Ergebnis anderes vermuten lässt,“ sagt Martin Olsson vom Betreuerstab der Schweden.
Ähnlich sah das der Kapitän des deutschen Teams, Herbert Forster: „Wir waren knapp dran an einer Medaille, die Schweden wären zu schlagen gewesen. Es war ein Match auf sehr hohem Niveau und unsere Burschen hätten es sich verdient, Platz 3 zu machen. Zweimal hintereinander Vierter zu werden, ist hart. Aber die Jungs haben alle einen Schritt nach vorne gemacht und ich bin sehr stolz auf das Team.“
Team Schweiz gewinnt gegen Österreich Match um Platz 5
Sowohl die Schweiz als auch Österreich schafften es bis dato nicht allzu oft in die Top 8 der EPTC. Umso emotionaler wurde um die beste Platzierung aller Zeiten von beiden Teams gekämpft. Die Schweiz hatte an diesem Tag das bessere Rezept parat, um am Diamond Country Club zu reüssieren.
Team Österreich wirkte eine Spur abgekämpfter, da es doch am Samstagmorgen noch ihr Match gegen Finnland zu Ende spielen mussten. Viele leichte Fehler schlichen sich in das Spiel des rot-weiß-roten U18-Burschen-Nationalteams ein, immer wieder blieben Chancen auf einen Lochgewinn ungenützt.
Die Schweiz wirkt frischer und agierte deutlich aggressiver als das österreichische Team und holte sich verdient Platz 5 mit einem 4,5 zu 0,5 Erfolg über Österreich. Den einzigen Punktgewinn für Österreich verbuchte Stephan Csöngei.
Als Absteiger verabschieden sich überraschend Italien, Island und Spanien aus der ersten Divison.
Diamond Country Club: eine würdige Bühne
Der Leading Golfclub im Tullnerfeld erhielt von sämtlichen Nationen allerbeste Noten in allen Bereichen: von der Platzpflege bis zur Gastronomie gab es ausschließlich Lob. Pars pro toto sagte Herbert Forster, Coach vom German Golf Team: „Die Qualität war durchgehend top. Es gibt nichts, was man im Diamond Country Club bemängeln könnte. Extrem positiv aufgefallen ist uns die Gastronomie und die Freundlichkeit sämtlicher Mitarbeiter.“ Selbst bei den Regenunterbrechungen lief vom Evakuierungsplan bis zum Re-Start alles völlig reibungslos ab.
„Das ist die Erfahrung, die wir dank der elf DP World Tour Events und der zahlreichen internationalen Großereignissen haben“, resümiert auch Christian Guzy, Präsident des Diamond Country Club.