Laurie Canter gewinnt die 41. European Open in Green Eagle Golf Courses mit imponierend konstanter Performance über vier Turniertage. Bernd Wiesberger wird starker zweiter.
Laurie Canter spielte auf 72 Löchern lediglich fünf Bogeys und ein Doppel-Bogey und entschied damit die siebte Ausgabe des Events der DP World Tour auf dem anspruchsvollen Nord Course mit zwei Schlägen Vorsprung für sich. Der fünfte Titelgewinn eines Engländers in Hamburg ist Canters erster Sieg in seinem 142. Start auf der Tour. Zuvor war er insgesamt viermal als Zweiter von der Finalrunde gekommen. Im Race to Dubai Ranking verbessert sich der 34-Jährige aus Bath in England auf Platz acht. Canter ist zudem der sechste Spieler seit 2017, der bei den European Open seinen Premieren-Sieg feiert.
„Es ist großartig, aber es wird wohl eine Weile dauern, bis es bei mir ankommt. Das ist nicht einfach ein Sieg. Ich werde das nie in meinem Leben vergessen”, sagte ein emotionaler Canter direkt nach seiner 72 (-1). „Ich habe die Putts gelocht, als es wichtig war. Das war mir in der Vergangenheit nicht so gut gelungen.“ Laurie Canter ist seit 13 Jahren Profi und hat mehr als 200 Profi-Starts absolviert – sein erster Titel ist eine Genugtuung. „Es ist tatsächlich schwierig, wenn Du denkst, Du kriegst es nicht richtig hin. Es ist wie ein Stigma, auch wenn ich wusste, dass ich gewinnen kann.“
„Es ist das, was ich immer wollte“
Am letzten Sonntag in Hamburg hat Canter die letzten Zweifler überzeugt und ist nun DP World Tour Sieger – was ihm einige neue Türen öffnen wird. „Es ist das, was ich immer wollte“, sagt der Engländer, der sich in seiner Karriere viermal (!) über die Q-School auf die DP World Tour kämpfen musste. Nun ist sein Verbleib erst einmal gesichert. Darauf trank er alsbald ein Gläschen Wein mit seinem Caddie – danach soll es mit Frau und Kind in den Urlaub gehen.
Zwei Schläge hinter Canter sichern sich der achtmalige Tour-Sieger Bernd Wiesberger (Österreich) und Thriston Lawrence (Südafrika), viermaliger Champion auf der Tour, den geteilten zweiten Platz (-11). „Es war extrem schwierig heute. Der Platz hat sich sehr schwer gespielt“, sagte Wiesberger, der mit seinem ersten Top-Ergebnis in dieser Saison dennoch mehr als zufrieden war. „Es war eine sehr gute Woche und ein sehr guter Tag.“ Und auch Lawrence konnte gut mit dem Endergebnis leben: „Nach meiner 76 zum Start nehme ich natürlich die Top 5 Platzierung.“
Jannik de Bruyn: „Diese Erfahrung kann mir keiner mehr nehmen“
Einen unglücklichen Finaltag erlebte Lokalmatador Jannik de Bruyn. Der junge Deutsche, der am ersten Tag mit einer 64 (-9) für Aufsehen und das beste Rundenergebnis in Relation zu Par des Turniers gesorgt hatte, notierte eine 78 und rutschte auf den geteilten 18. Rang ab – nach Position 13 bei der Hero Indian Open Ende März sein bestes Ergebnis auf der DP World Tour in diesem Jahr. „Ich habe es sehr genossen, auch wenn das Ergebnis jetzt nicht so gestimmt hat“, sagte der 24-Jährige. „Ich hatte sehr viel Spaß. Es waren mega viele Leute dabei. Es hat nicht viel gefehlt, um gut zu spielen heute.“
Neben Jannik de Bruyn waren am Wochenende fünf weitere deutsche Golfer auf dem Nord Course dabei: Yannik Paul (-1, T30), Nicolai von Dellingshausen (Par, T34), Amateur Tiger Christensen (+2, T46), Nick Bachem (+5, T57) und Yannick Schütz (+13, 70).
Fashion-Shooting am Turniergelände
Das Team von Perfect Eagle (Thomas Wasserburger, Tom May und Martin Angerer) nutzte die Location, um vor Ort zusammen mit Porsche und Fashion-Fotograf Oliver Gast ein exklusives Mode-Shooting umzusetzen. Das Ergebnis gibt es dann in der kommenden Ausgabe (#3 2024) zu bestaunen!
Turniertradition seit 1978
Die European Open werden bis mindestens 2026 auf der Anlage der Green Eagle Golf Courses bei Hamburg ausgetragen. Somit wird eine eindrucksvolle Erfolgsgeschichte fortgeschrieben. Seit der ersten Austragung 1978 – mit einer Pause zwischen 2010 und 2014 – haben bereits zahlreiche Weltstars des Golfsports versucht, ihren Namen auf die imposante Trophäe zu setzen. Erfolgreich waren unter anderem Bernhard Langer, Colin Montgomery, Retief Goosen, Sir Nick Faldo, Sandy Lyle, Paul Casey und Ian Woosnam.