Einmal mehr bewiesen Ende Juni die BMW International Open, dass dieses Event zu den absoluten Highlights im Turnierkalender des europäischen Profigolfs zählt. Am Ende setzte sich Haotong Li in einem dramatischen Playoff gegen Thomas Pieters durch und zeigt große Emotionen. Es war der Schlusspunkt einer in jeder Hinsicht gelungenen Turnierwoche – für Spieler, Fans und die Veranstalter.
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Der großen Vorfreude und dem langen Warten folgt – nicht nur – im Golfsport oftmals eine viel zu kurze Turnierwoche. So auch in München: Die BMW International Open versprachen im Vorfeld, ein Golfevent der Extraklasse zu werden. Und so kam es dann schließlich auch. Das Turnier vor den Toren Münchens sorgte bei Kaiserwetter für enormes Zuseherinteresse an allen Turniertagen. Schließlich sind die BMW International Open viel mehr als ein Golfturnier: Die erstklassige Hospitality, ein umfangreiches Rahmenprogramm und die Zeltstadt, deren breites Angebot von Golfreisen bis zum Equipment vielfältige Themenwelten beherbergte, machen die Veranstaltung zu einem emotionalen Gesamterlebnis.
Als Kick-Off-Event fand auch in diesem Jahr das beliebte Pro-Am Turnier am Mittwoch statt. Thomas Müller, Claudio Pizarro oder Ralf Rangnick genossen, so wie viele andere Mitspieler und Zuseher auch, einen gemeinsamen Golftag, der sicherlich in Erinnerung bleiben wird. Wann kann man schließlich mit den besten Spielern eine Runde drehen, auf einem Golfplatz, der besonders strahlt (noch mehr als sonst auch!) und seinen Gästen alles abverlangt?
Internationales Teilnehmerfeld trifft auf Bavarian Charme
Am Freitag dann die, auch von den Spielern, bereits als legendär wahrgenommene Bavarian Player´s Party. Der Name war Programm: Niemand geringerer als die Nummer 14 der Weltrangliste, Billy Horschel aus den USA, kümmerte sich um den traditionellen Bierfassanstich. Natürlich in Lederhosen, voller Elan und mit einem breiten Grinser im Gesicht. Ein Abend unter Freunden: so fühlte sich dieser Fixtermin, der die Halbzeit des Turniers markierte, für all jene an, die dabei sein durften.
Am Ende dann das große Finale, das dramatischer und fesselnder nicht hätte sein können: Haotong Li aus China setzte sich am ersten Playoff-Hole gegen den Belgier Thomas Pieters durch. Der 26-Jährige Chinese legte den Grundstein für seinen dritten Titel auf der DP World Tour bereits in der ersten Runde: sein Tagesscore von 10 unter Par bedeutete Platzrekord. Die Führung war ihm schließlich nicht mehr zu nehmen.
Li war gemeinsam mit Pieters und drei Schlägen Vorsprung auf den Belgier in die Finalrunde gestartet. Dieser konnte die Lücke nach 15 Löchern jedoch schließen. Dank eines brillanten Birdies an der 17. Spielbahn war zunächst Li im Vorteil, doch Pieters konnte mit einem Birdie an der 18 wieder ausgleichen. Am ersten Extraloch hatte Pieters die deutlich bessere Ausgangssituation auf dem Grün, doch Li lochte nervenstark einen 12-Meter-Putt zum Birdie. Von den Emotionen übermannt sank er unter dem Beifall der Fans vor Erleichterung weinend zu Boden.
Große Emotionen
„Ich kann meine Gefühle nicht beschreiben, es ist unfassbar“, sagte Li. „Vor zehn Monaten wollte ich mit dem Golfspielen aufhören. Das habe ich meinem Freund und jetzigen Caddie Zhi Yang gesagt. Er war auch indunklen Zeiten immer für mich da. Ich kann ihm nicht genug danken. Ich habe heute Nacht kaum geschlafen, aber ich habe davon geträumt, diese Trophäe in Händen zu halten – und jetzt ist dieser Traum wahr geworden. Es ist unglaublich.“
„Herzlichen Glückwunsch an Haotong Li zu seinem Titel bei der 33. BMW International Open, den er als erster Chinese der Turniergeschichte gewonnen hat“, sagte Ilka Horstmeier, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Personal und Immobilien. „Es war eine großartige Turnierwoche mit einem Platzrekord, einem Albatros sowie einem mitreißenden Finaltag und Stechen als Krönung. Es freut uns sehr, dass so viele Zuschauer wieder erleben konnten, wofür die BMW International Open seit 1989 steht: Weltklassegolf, Wohlfühlatmosphäre und ein besonderes Eventerlebnis.“
Auf dem dritten Platz landete Ryan Fox aus Neusseeland vor dem Finnen Sami Välimäki (-18). Platz fünf teilten sich der zweimalige Turniersieger Pablo Larrazábal (ESP), Romain Langasque (FRA) und Nicolai von Dellingshausen, der damit der beste der 17 gestarteten deutschen Spieler im Feld wurde. Auch Österreichs Lukas Nemecz präsentierte sich in bestechender Form und belegte am Ende den starken geteilten 13. Rang.
Max Kieffer (T26), der am Samstag seinen 32. Geburtstage feierte, gelang bereits in der ersten Runde ein Albatros, als er auf der 11. Spielbahn (Par 5) seinen zweiten Schlag mit einem 4er-Eisen aus gut 192 Metern einlochte. Es war der erst vierte Albatros in der langen Turniergeschichte. Zuvor war dieses Kunststück nur José Maria Olazábal (ESP, 2001, Loch 11, Par 5), Rafa Echenique (ARG, 2009, Loch 18, Par 5) und Vincent Norrman (SWE, 2021, Loch 16, Par 4) gelungen.
Obwohl sich Billy Horschel (T26) seinen Traum vom dritten BMW-Titel nach der BMW Championship 2014 und der BMW PGA Championship 2021 nicht erfüllen konnte, war er dennoch von seinem ersten Profigolfevent in Deutschland begeistert. „Es war eine großartige Woche, ich hatte sehr viel Spaß. Es war schön, Freunde auf der DP World Tour wiederzusehen“, so der US-Amerikaner.
Auch wir fanden: es war sehr schön, es hat uns sehr gefreut! Nun beginnt das Warten also von vorne: Auf die dann 34. Ausgabe der BMW International Open vor den Toren Münchens – einem der prestigeträchtigsten und rundum gelungensten Golfevents in der Welt des Profisports.