BMW International Open: Langer’s Legacy & Ferguson feiert

Der Schotte Ewen Ferguson gewinnt die 35. BMW International Open, die ganz im Zeichen des emotionalen Abschieds von Bernhard Langer stand.

Bilder: Bereitsgestellt (BMW/Getty)

Das große Finale der 35. BMW International Open begann mit ausgiebigem Regen und einem spannenden Kopf-an-Kopf Rennen zwischen Ewen Ferguson und Jordan Smith. Geendet hat er mit dem dritten Sieg eines Schotten in München nach Sandy Lyle (1991) und Colin Montgomerie (1999): Ewen Ferguson gewann das deutsche Traditionsturnier mit Runden von 67, 64, 71, 68 für einen Gesamtscore von 270 Schlägen (18 unter Par).

„Das Spiel ist so hart, mir fällt eine Zentnerlast von den Schultern und ich bin einfach nur glücklich.“

–  Ewen Ferguson, Gewinner der 35. BMW International Open

Ferguson hatte am Freitag nur 64 Schläge benötigt und mit der niedrigsten Runde des diesjährigen Turniers die Führung übernommen. Auch nach dem dritten Tag stand der Schotte an der Spitze des Leaderboards, zusammen mit Smith. Die beiden lieferten sich am Sonntag lange Zeit ein spannendes Duell an der Spitze, bevor sich Ferguson an der 14 mit einem Birdie bei einem Schlagverlust des Engländers absetzen konnte. Diesen Vorsprung gab der nervenstarke und am Sonntag fehlerlos spielende Schotte nicht mehr aus der Hand.

„Ich kann es kaum glauben. Die letzten vier Löcher haben sich angefühlt wie ein Traum, als wäre es gar nicht real. Völlig verrückt. Ich habe so viel besser geputtet und so viel weiter geschlagen als sonst“, sagte Ferguson mit Tränen in den Augen. „Ich wollte das Turnier für meine Eltern sowie meinen Bruder und meine Schwester daheim gewinnen. […] Bei jedem Schlag habe ich an sie gedacht. Das Spiel ist so hart, mir fällt eine tonnenschwere Last von den Schultern und ich bin einfach nur glücklich.“

Langer mit emotionalem Abschied

Im Mittelpunkt der 35. BMW International Open stand jedoch nicht nur Fergusons Sieg, sondern auch der Abschied von Bernhard Langer von der DP World Tour. Der 67-Jährige zweifache Masters-Champion spielte angesichts gravierender Längennachteile verglichen mit dem Rest des Felds zwei sehr gute Runden, am Ende fehlten lediglich drei Schläge zum Cut.

Das sportliche Abschneiden geriet am Freitag jedoch zur Nebensache, als die deutsche Golflegende auf dem 18. Grün von Zuschauern, Freunden und Familie sowie von seinen Kollegen mit Standing Ovations gefeiert wurde. „Es war eine unglaubliche Atmosphäre. So etwas habe ich noch nie erlebt. Es ist eine Freude, dass ich das heute erleben durfte, dass die Leute den Weg auf sich genommen haben, um mich ein letztes Mal zu sehen“, sagte der sichtlich bewegte zweimalige Masters-Champion.

„Ich konnte für 51 Jahre meinen Traum leben“

Bernhard Langer.

Eagles für den guten Zweck

Wie bereits in den Jahren zuvor spendete die BMW Group 1.000 Euro für jedes Eagle der BMW International Open zugunsten der Organisationen „JOBLINGE“ und „Kick ins Leben“, mit denen die BMW Group schon seit vielen Jahren zusammenarbeitet und die sich für bessere Zukunftsperspektiven von benachteiligten Kindern und Jugendlichen einsetzt. Neben der finanziellen Unterstützung im Rahmen von „Eagles for Education“ engagieren sich in beiden Projekten BMW Mitarbeitende ehrenamtlich als Mentorinnen und Mentoren.

Marcel Siem scheiterte am Cut.

Wiesberger bester deutschsprachiger Spieler

Von den 16 gestarteten deutschen Spielern schafften bei der BMW International Open nur fünf den Cut, von denen jedoch keiner um den Titel mitspielen konnte. Dafür cutteten alle drei Österreicher ins Wochenende. Bernd Wiesberger beschloss die BMW International Open mit einer sehenswerten 70er Runde (-2) und belegte am Ende Rang 16.

Bester deutscher Spieler war Jeremy Paul, der mit einem Ergebnis von -8 Schlägen den geteilten 20. Platz belegte. Zur 35. BMW International Open war der 30-Jährige aus den USA, wo er lebt und auf der Korn Ferry Tour spielt, angereist. „Von allen deutschen Spielern hatte ich wohl am wenigsten Druck. Ich habe mich gefreut, dass Freunde und Familie da waren, und so spielt es sich meist am einfachsten“, sagte Paul. „Die BMW International Open ist ein Top-Event, es sind immer viele Zuschauer da. Ich hoffe, das Turnier passt auch in kommeden Jahren in meinen Kalender und dass ich wiederkommen darf.“

Bernd Wiesberger wurde 16.

Jannik de Bruyn (-7) wurde genauso wie Matthias Schwab und Lukas Nemecz geteilter 27., Martin Kaymer und Matti Schmid (beide -6) kamen auf den geteilten 32. Rang, Freddy Schott (Even Par) auf den geteilten 57. Platz .

Kaymer & die Kinder

Martin Kaymer, der bisher einzige deutsche Champion der BMW International Open, war vom Event einmal mehr begeistert – und erinnerte sich an die eigenen Kindheitstage: „Es war wirklich eine tolle Woche, es waren viele Kinder und Jugendliche da. Als ich zum ersten Mal bei einem Turnier zugeschaut habe, war ich total froh, wenn ich einen Ball oder einen Handschuh geschenkt bekommen habe. Nun kann man das wieder zurückgeben und so vielleicht das ein oder andere Kind oder den einen oder anderen Jugendlichen inspirieren. Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr wiederkommen kann. Die BMW International Open liegt mir einfach am Herzen.“

Die legendäre Players Night.

Fazit: Die 35. BMW International Open war ein unvergessliches Turnier, das von Fergusons Sieg und Langers Abschied geprägt war. Beide Sportler haben ihre Spuren in der Geschichte des Turniers hinterlassen.


Jeremy Paul wurde als bester Deutscher 20.
Martin Angerer
Martin Angerer
Martin Angerer ist stv. Chefredakteur bei Perfect Eagle Golf, Head of Digital Media, am liebsten auf Reisen und, quasi nebenbei, Mediziner.

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