Wer das ganz große Geld verdient, will auch möglichst komfortabel reisen. Das geht im Profisport am besten per Privatjet. Den kann sich allerdings nicht jeder leisten. Ein Einblick in die Welt des Fliegens.
Fotos: GETTY IMAGES, UNSPLASH, GULFSTREAM, MAURICIO V. GENTA
Tiger Woods – Gulfstream 550
Na klar. Der vermögendste Golfer der Welt hat natürlich auch den teuersten Privatjet. 53 Millionen Dollar soll Tiger für seine „G550“ bezahlt haben. 18 Passagiere passen in den zweistrahligen Businessjet mit Motoren von Rolls-Royce, der eine Reichweite von mehr als 10.000 km hat. Kleine Annehmlichkeiten sind ein eigenes Schlafzimmer, ein begehbarer Kleiderschrank und ein großzügiger „Dining Room“. Natürlich ist der Jet über eine eigene Satelliten-Kommunikation voll vernetzt. Woods kann sich also problemlos noch mal einen seiner 15 Major-Siege in einer Video-Aufzeichnung ansehen.
Teuer, teurer, Privatjet: So viel kostet das Fliegen
Bei den Kosten wird in Flugstunden gerechnet. Diese beginnen je nach Größe des Jets bei rund 4.000 Dollar und gehen bis auf etwa 13.000 Dollar für einen Jet mit bis zu 19 Passagieren nach oben. Zudem gibt es bei Unternehmen wie NetJets, Vista-Jet oder Wheels Up auch fixe Mitgliedergebühren. Diese starten bei rund 10.000 Dollar pro Jahr.
NetJets ist im Zusammenhang mit Privat-fliegern wohl der bekannteste Name im Golfsport. Das liegt nicht zuletzt daran, dass das Unternehmen seit 2014 Werbepartner der US PGA Tour ist. Aktuell sind mehr als 35 Profis der Tour Kunden von NetJets, darunter die amerikanischen Major-Sieger Dustin Johnson, Jordan Spieth, Justin Thomas sowie der Spanier Jon Rahm, Henrik Stenson aus Schweden und Englands Justin Rose. Das Geschäftsmodell des US-Unternehmens, das seit 1998 eine Tochter von Berkshire Hathaway ist, läuft so: Die Kunden werden Teilhaber oder Leasing-Nehmer eines Flugzeugtyps und können dann zu speziellen Konditionen Flugstunden abrufen. Außerdem gibt es noch verschiedene Mitgliedschaftsmodelle, die auch Wenigfliegern eine Möglichkeit bieten, zu vergleichsweise bezahlbaren Konditionen mit einem Privatjet zu verreisen. Ähnliche Modelle offerieren auch die Anbieter VistaJet (genutzt von Phil Mickelson) oder Wheels Up (Rickie Fowler, Louis Oosthuizen).
Die Legende
Es gab wohl keinen in der Geschichte des Profigolfs, der sich mehr mit der Luftfahrt beschäftigte als Arnold Palmer (1929 bis 2016). „The King“ gewann zwischen 1955 und 1973 insgesamt 62 Turniere auf der PGA Tour und lernte dabei auch, Flugzeuge zu fliegen. In seiner Kariere kam Palmer auf mehr als 18.000 Flugstunden. Sein erstes Flugzeug war eine Aero Commander 500, die er 1961 erwarb. Wie viel ihm das Fliegen bedeutete, sieht man daran: Zu seinem 70. Geburtstag wurde der Flughafen in Westmoreland in Arnold Palmer Regional Airport umbenannt.
Jack Nicklaus – Gulfstream G IV
Jack Nicklaus setzt ebenfalls auf eine Gulfstream, allerdings auf das Modell IV, das mit rund 33 Millionen doch ein Stückchen preiswerter ist. Interessant am „Golden Bear“ ist, dass er selbst eine Pilotenlizenz erlangen wollte, wegen seiner Farbblindheit aber keinen Schein erwerben konnte. Daher musste immer ein angestellter Pilot mit. Nicklaus, der neben seiner Golfsportkarriere einer der erfolgreichsten Unternehmer im Golfbusiness wurde, besaß über die Jahre verschiedenste Jets, darunter Flugzeuge von Learjet, mehrere Cessnas, eine North American Sabreliner und verschiedene Gulfstream-Modelle. Nach seiner Aussage haben sich seine Gulfstreams „mindestens zehnmal selber bezahlt“, da er so viel Zeit einsparen konnte.
Rory McIlroy – Bombardier Challenger 605
Natürlich hat auch „Rors“ sein eigenes Transportmittel. Die Challenger 605 soll rund 30 Millionen Dollar gekostet haben. Für jemanden, der laut „Forbes“ pro Jahr regelmäßig mehr als 50 Millionen verdient, ist dieser Anschaffungspreis aber wohl weniger relevant. Ach ja, einen Spitznamen hat das Modell übrigens auch: „Fat Albert“. Allerdings kommt der nicht von McIlroy, sondern von Ingenieur Bill Lear, der das Entwicklerteam im Zwist über das bauchige Design verließ.
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