Golf in Australien: Down Under ruft!

Pebble Beach, Valderrama oder Bandon Dunes – es gibt viele Traumdestinationen für Golfer. Eine weitere, die unbedingt auf der Bucket List stehen sollte, heißt Australien. Mit Royal Melbourne und Kingston Heath befinden sich zwei der besten Plätze Down Unders nur ein paar Straßenzüge voneinander entfernt. Außerdem ist Melbourne nicht nur sportverrückt, sondern auch die Stadt der Foodies. Also nichts wie hin!

Fotos: Copyright 2009 Gary Lisbon Golf Photography and Golfselect, all rights reserved, beigestellt.

Melbourne, die Hauptstadt des Bundesstaates Victoria, ist in Sachen Sport die Vorzeigemetropole Down Unders. Im Januar finden sich die besten Tennisspieler zur Australian Open, einem der vier Grand-Slam-Turniere, ein. Einmal im Jahr ist die Formel 1 zu Gast. Dazu kommen Cricket und Rugby, Sportarten, die in Australien einen deutlich höheren Stellenwert haben als in Europa. Aber auch der Golfsport muss sich nicht verstecken: Das Australian Masters wurde zuletzt 2015 im Huntingdale GC in der „Sandbelt“- Region ausgetragen. Die Australian Open wiederum war 2000 in Kingston Heath und 2002 im Victoria GC zu Gast. Und der Presidents Cup, das Pendant zum Ryder Cup, wurde 2019 auf dem Gelände von Royal Melbourne abgehalten.

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Die zwei berühmtesten Sandbelt-Plätze sind Kingston Heath und Royal Melbourne (West und East). Sandbelt deshalb, da diese Kurse mit den bewegten Fairways, den unnachahmlichen Gum-Trees (Teebäume) und den riesigen Bunker-Landschaften auf einem sehr sandigen und lehmhaltigen Untergrund entstanden sind. Dadurch sind diese Kurse mit einer natürlichen Drainage ausgestattet, und auch das Einbauen von Bunkern ist ein Leichtes, denn der Sand ist bereits vorhanden und muss nicht kostspielig von außerhalb herangeschafft werden. Zu den Sandbelts zählen auch die Plätze des Metropolitan und Huntingdale GC, deren wuchtige Clubhäuser keine 500 Meter voneinander entfernt stehen. Außerdem Commonwealth, Peninsula Kingswood, Victoria sowie Yarra Yarra.

Der bekannteste Kurs Melbournes – und wahrscheinlich auch ganz Australiens – ist der 1926 von Alister MacKenzie entworfene West Course von Royal Melbourne mit seinen brettharten und pfeilschnellen Plateau-Grüns und den unnachahmlichen Bunkern, die direkt an die Grüns anschließen und nahezu jeden ohne Spin gespielten Ball verschlucken. Ebenfalls in den Bestenlisten steht der nicht minder spektakuläre East Course. Beide Kurse wurden vor einigen Jahren von Stararchitekt Tom Doak überarbeitet. Bei internationalen Turnieren wie dem Presidents Cup wird übrigens ein Mix aus beiden Plätzen gespielt (zwölf Bahnen vom West und sechs vom East Course), der dann als „Composite Course“ bezeichnet wird.

Harry Vardon gab Ratschläge

Kingston Heath wiederum wurde von den Kursarchitekten Dan Soutar und Mick Morcom sowie Club Captain Stanley Dutton Green entworfen. Letzterer holte sich zudem per Brief Ratschläge vom großen Harry Vardon, der zu diesem Zeitpunkt sechs Mal die Open Championship und zudem die US Open gewonnen hatte. Darüber hinaus kam ein weiteres Mal MacKenzie ins Spiel, der die strategischen Positionen und die Ausgestaltung der für den Kurs prägenden Sandbunker empfahl. Kingston Heath zahlte dem Schotten damals – 1926 – 250 Pfund Honorar (umgerechnet steht der Wert heute bei circa 20.000 Euro). MacKenzie kommentierte seinen Job einst: „Ich habe nie einen Kurs beraten, dessen Probleme in Bezug auf das exzellente Design und die Verarbeitung so einfach zu lösen waren.“ Wie auch immer man es betrachtet: Die 36 Löcher von Royal Melbourne sowie Kingston Heath sind seit einer gefühlten Ewigkeit in den Top 100 der Welt vertreten und sollten auf deiner Bucket-List ganz weit oben stehen.


Und wer schon mal in Melbourne ist, muss unbedingt in die großartige Restaurant-Szene eintauchen. Ob chinesische Sichuan-Küche, italienische Spaghetti Vongole oder zahlreiche vegetarische Gerichte: Melbourne kann nicht nur Sport, sondern ist definitiv auch die Foodie-Stadt des fünften Kontinents.

Reisetipps & Wissenswertes

Mit weniger als 30 Minuten Fahrtzeit zu den Plätzen Royal Melbourne und Kingston Heath liegt das modern aufgemachte The Prince Hotel in St. Kilda äußerst praktisch. Wer lieber mitten im Stadtzentrum wohnen möchte und das nötige Budget mitbringt, sollte das Rialto von Interconti ins Auge fassen. Melbourne kann alles, von Peking Duck bis vegan. Wie wäre es mit chinesischem Fine Dining im Flower Drum oder äußerst fancy im Attica oder im Oakridge? Wer lieber selbst recherchiert: www.timeout.com ist für Foodies eine gute Inspirationsquelle.

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Auszug aus dem Buch Rough – Passion Golf (Callwey) von Perfect-Eagle-Autor Timo Schlitz. 208 Seiten, 45 Euro.

Timo Schlitz
Timo Schlitzhttps://www.pitchmarke.com/
Timo Schlitz, echter Münchner, aber auch gerne unterwegs, hat in der Jugend mit Golf begonnen. Das Schreiben kam später dazu. Unter anderem für die SZ, das Golf Journal, Golf.de und Perfect Eagle. Mittlerweile hat er zwei Trainingsbücher in der Reihe Mein Golf Training veröffentlicht und seinen eigenen Verlag gegründet. Zudem versucht er weiterhin erfolglos, endlich besser auf Links-Plätzen zu spielen.

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