Getestet: Drei am Mondsee

Der sagenumwobene Mondsee ist zu Recht ein beliebtes Ausflugsziel. Nicht nur die Mozartstadt Salzburg ist schnell erreichbar, auch die Golfplätze in der Umgebung sind einen Besuch wert. 


Unser alljährlicher Buddy-Trip führte uns in diesem Jahr von München nach Österreich, genauer gesagt an den Mondsee im oberösterreichischen Salzkammergut. Unterhalb der imposanten Drachenwand schlugen wir unser Lager im gleichnamigen GC Drachenwand auf, denn der Club bietet im Obergeschoss des Clubhauses mehrere Zimmer auf 4-Sterne-Niveau an. Das Beste daran: Der Blick auf das Bergmassiv und einen Teil der Spielbahnen. Der angrenzende 9-Löcher-Platz ist ein angenehmer Start für einen Golf-Trip, denn die Fairways sind relativ breit und bieten viele Chancen für das ein oder andere Birdie. Das Panorama und der sehr gepflegte Zustand verleiten dazu, auf jeden Fall zweimal neun Löcher zu spielen. Das Signature Hole ist das 8. Loch: Das Par 5 ist mit 450 Metern nicht allzu lang, schlängelt sich aber als Dogleg auf ein abfallendes Grün mit herrlichem Blick auf den Mondsee. Das Tagesgreenfee (so viel Golf, wie man will) ist für Hotelgäste mit 25 Euro übrigens ein echtes Schnäppchen. 

Richtig anspruchsvoll wurde es am Wochenende im GC Mondsee. Der 1989 eröffnete Platz führt rund um den kleinen Drachensee, der sich aus dem Mondsee speist und nicht nur schön anzusehen ist, sondern auch fleißig ins Spiel eingreift. Der meist recht schmale Parkland Course ist ein sehr unterhaltsamer Platz, auf dem man bei fast jedem Schlag überlegen muss, wie viel Risiko man eingehen will. Denn wenn nicht gerade Bäume oder hohes Wildgras die Fairways säumen, kommt meist Wasser ins Spiel. Besonders gelungen sind die beiden Par-5-Löcher 9 und 18, die sich am See entlang schlängeln und jeweils einen mutigen Drive über das Wasser erfordern. Außerdem gibt es auf den letzten vier Löchern die „Dragon Challenge“: Wer es schafft, hier vier Mal sein Netto-Par auf die Karte zu schreiben, erhält vom Club eine kleine Überraschung. Wir mussten leider passen, denn die vier Löcher haben es wirklich in sich. Auf der 15 (Par 3) zum Beispiel geht es von Weiß 192 Meter diretissima über das Wasser auf ein nicht allzu großes Grün. Der Pflegezustand entspricht dem hohen Anspruch des Clubs. Und die Terrasse mit Blick auf den See ist hervorragend. Kein Wunder, dass der GC Mondsee zur Vereinigung der Leading Golf Courses gehört.   

Ebenfalls zu den Leading-Plätzen zählt der GC Gut Altentann, den wir schließlich sogar zweimal spielten. Der große Jack Nicklaus war gemeinsam mit Ron Kirby für das Design des Platzes verantwortlich, der seit 2019 zur Murhof Gruppe (knapp 30 Anlagen in Österreich) gehört und seither im Routing etwas verändert wurde. 6.110 Meter misst der Platz, der nun auf den ersten Neun recht hügelig ist, bevor es auf den zweiten Neun wieder in flacheres Gelände rund um das Clubhaus geht. Die 18, ein unterhaltsames Par 5, endet nun direkt am Clubhaus. Der Platz hat alles, was man von Nicklaus kennt: Bunkerlandschaften, große und abwechslungsreiche Grüns mit vielen Ondulationen sowie zahlreiche Wasserhindernisse, die auf elf Löchern ins Spiel kommen. Vor allem vom Abschlag muss man gut spielen, sonst wird es nichts mit dem Score. Begeistert waren wir auch von den unglaublich schnellen und treuen Grüns, die dank ihrer Breaks aber wenige Birdies zulassen. Das hatte durchaus Tour-Niveau! Klasse war auch die sympathische Clubhaus-Gastro mit charmanter Terrasse und gutem Essen. 

Mondsee: Empfehlenswerte Restaurants in der Umgebung: 

  • Steakhaus Angusta in St. Gilgen
  • Apollo Mondfleckerl am Mondsee
  • Steinterrasse in Salzburg

Fotos: ©Golf Gut Altentann

Timo Schlitz
Timo Schlitzhttps://www.pitchmarke.com/
Timo Schlitz, echter Münchner, aber auch gerne unterwegs, hat in der Jugend mit Golf begonnen. Das Schreiben kam später dazu. Unter anderem für die SZ, das Golf Journal, Golf.de und Perfect Eagle. Mittlerweile hat er zwei Trainingsbücher in der Reihe Mein Golf Training veröffentlicht und seinen eigenen Verlag gegründet. Zudem versucht er weiterhin erfolglos, endlich besser auf Links-Plätzen zu spielen.

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