Wir haben uns auf die Suche nach ungewöhnlichen Innovationen im Golfsport gemacht. Worauf wir gestoßen sind, hält so manche Überraschung bereit.
Fotos: Imago Images
In „Tin Cup“, dem Golfklassiker des Hollywood-Mainstreams, gibt es eine Szene, in der die göttliche Rene Russo sich, eingezwängt von allerlei Hilfsmitteln und Trainingsaids, an die Verbesserung ihres Golfschwungs macht. Die Szene ist aus verschiedenen Gründen beachtens- und im Kontext dieses Artikels erwähnenswert. Zum einem spricht sie Bände über das, was wir als Golfer bereit sind, auf der Suche nach einem halbwegs anständigen Schwung über uns ergehen zu lassen, zum anderen weisen die verschiedenen, teils an mittelalterliche Foltergeräte erinnernden Schwunghilfen darauf hin, welche Fantasie mancher Erfinder bei besagter Suche an den Tag legt.
Dass sich der männliche Held dieser durchaus sehenswerten Geschichte aus dem Jahre 1994, der von Kevin Costner mit rauem Charme gespielte Driving-Range-Betreiber Roy McAvoy, später verzweifelt in ähnliche Foltergeräte zwängt, spricht ebenfalls Bände. Jeder braucht mal Hilfe!
Unser Kollege Moritz Wollert beschäftigte sich mit den größten, sinnvollsten und besten Innovationen unseres Sports. Von denen gibt es bekanntlich viele. Tees, Stahlschäfte, aufziehbare Griffe, Metallhölzer, den Trackman und, und, und.
Doch für jede einzelne dieser wegweisenden Innovationen gibt es eine schier unendliche Menge gescheiterter, obskurer und schlichtweg missratener Erfindungen.
Eine Reise in die bunte Welt des Internethandels, wo der Golferschaft die sofortige Verbesserung des Schwungs, mehr Distanz, Konstanz, Vergnügen und niedrigere Scores versprochen werden, hält so manche Überraschung bereit.
Golf Swing Shirt
Eine eigentlich großartige Idee, die sogar von dem sympathischen dreifachen Major-Sieger und Ryder-Cup-Helden Padraig Harrington promotet wird. Dieses „Hemd“ zwingt einen, die Arme während des Schwungs am Körper zu halten, und soll so helfen, ein Gefühl der Kompaktheit herzustellen. Schade nur, dass die meisten Golfer darin aussehen, als hätten sie sich in den Kompressionsstrumpf eines unter Elefantiasis leidenden Riesen mit zweifelhaftem Geschmack gezwängt. golfswingshirt.com
Powergolf Club
Schon fast ein Klassiker ist dieses Teil. Der Schläger, den man, ohne zu schwingen, spielt, treibt Bälle mittels eines schwarzpulverbeschleunigten Bolzens nach vorne und lässt sich angeblich für Distanzen zwischen 60 und 180 Metern einstellen.
Das absurde Teil nimmt dank seiner Technologie einen der wichtigsten und schwierigsten Faktoren aus dem Spiel: den Schwung – und damit auch jede Form von Sportlichkeit. Mit einem – selbstverständlich illegalen – Powergolf Club kann man zwar auf den Platz gehen, echtes Golf hingegen spielt man damit nicht. Spaß wird es vermutlich trotzdem machen. Und selbst ein Purist wie ich kann sich vorstellen, dass ich, sollte der Schwung einmal komplett unmöglich geworden sein, zu dem Powergolf-Schläger greife. Obwohl knapp tausend Euro schon eine echt starke Ansage sind. powergolfclub.com
Golf Ball Finder Gläser
Mir sind ja Leute mit Ballangel schon suspekt, und die selbstkasteiende Zeitverschwendung, die mit Verwendung einer solchen einhergeht, ein absoluter Graus. Aber wenn Sie mir mit einer Brille kommen, die bei der Suche nach verlorenen Bällen helfen soll, horche ich auf.
Wenn auch nur, um ungläubig den Kopf zu schütteln. Die „Trixes Golf Ball Finder Gläser“ sind im Internet für lediglich 24 Euro zu erwerben und versichern Abhilfe bei ins Rough geschlagenen Bällen. Die Hersteller haben die „blau getönten Linsen entwickelt, die Weißheit hervorstechen lassen“, und erleichtern es Ihnen so, das „große kleine Sport-Zubehör in Ihrem Caddy zu halten“. Es lebe der technische Fortschritt und mit ihm der AI-Übersetzer! fruugo.at
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