Mit maximaler Begeisterung, wie sie nur ein leidenschaftlicher Golfspieler nachvollziehen kann, habe ich in den letzten Tagen die ersten Meldungen vernommen, dass es wieder los geht.
Nicht nur im Süden Österreichs, auch im Westen und in anderen Regionen weicht der harte schneereiche Winter den langsam grüner werdenden Golfplätzen.
Für jene unter uns, welche diese Zeit seit November herbeigesehnt haben, hat das lange Warten bald ein Ende. Die spannenden Fragen an dieser Stelle lauten:
„Wie sehr haben Sie sich auf die neue Saison vorbereitet?“
„Wie sieht es mit Ihrer körperlichen und mit Ihrer mentalen Fitness aus?“
Ich stelle häufig fest, dass es Golfern ähnlich wie Motorradfahrern geht. Sie haben das Bike – respektive das Golf-Bag – im November in die Ecke gestellt und holen es jetzt wieder hervor. Das ganze ohne Vorbereitung und ohne Aufwärmen.
Sie wissen selbst aus Erfahrung, dass dies nicht die beste Methode ist, um „sicher“ unterwegs zu sein und vor allem dabei auch Spaß zu haben. Als Hundehalter bin ich zwar selbst im Winter viel unterwegs, aber ich stelle zu Beginn der Saison immer wieder fest, dass es einen großen Unterschied macht, ob ich nur mit meinem Hund spazieren gehe oder ob ich mich vier Stunden am Golfplatz über 18 Loch bewege.
Die Medizin sagt uns, dass wir beim Golfspiel in etwa 100 Muskeln bewegen, vor allem Muskeln, welche ansonsten selten bis kaum im Einsatz sind. Wir bewältigen in etwa eine Wegstrecke von sieben bis zehn Kilometern, verbrennen 1200 bis 1500 Kalorien während einer Golfrunde und stellen dann fest, dass uns die Konzentration und die mentale Komponente oft die größten Herausforderungen bescheren. Kein Wunder: Wie soll man sich fokussieren, wenn einem die Zunge auf Kniehöhe hängt, weil man die Anstrengung nicht mehr gewohnt ist?
Machen Sie es besser: Sie dürfen sich jetzt schon betreffend Ihrer körperlichen Verfassung auf die neue Saison vorbereiten. Das muss jetzt nicht darin bestehen, dass Sie dreimal in der Woche ins Fitnesscenter gehen, Hanteln stemmen oder morgen bereits einen perfekten Spagat beherrschen müssen. Nein, dafür wäre es jetzt ohnehin ein wenig zu spät. Aber ein leichtes Fitnessprogramm, unter Anleitung eines erfahrenden Trainers und insbesondere Dehnungsübungen und Übungen zur Stärkung Ihrer Muskeln (am besten ohne Hanteln) würden sicher guttun.
Und zur mentalen Frühlingsvorbereitung?
Sie wissen es wahrscheinlich schon. Golf wird primär auf 12 Quadratzentimetern gespielt. Das ist jene Fläche, die zwischen Ihre beiden Ohren passt.
Hier folgen die vielleicht 3 wichtigsten Tipps für die neue Golfsaison.
- Konzentrieren Sie sich immer nur auf jenen Schlag, den Sie gerade spielen. Das Vorausdenken – ich spiele jetzt die ersten beiden Löcher in Par – lenkt Sie vom Wesentlichen ab. Hier und Jetzt – das ist, was zählt.
- Haben Sie eine realistische Erwartungshaltung. Gerade am Beginn der neuen Saison dürfen Sie nicht zu viel erwarten, außer natürlich, Sie haben ein dreimonatiges Trainings-Camp in Südafrika hinter sich. Wir alle sind noch ein wenig „eingerostet“, der Golfschwung ist noch nicht rund und flüssig und es braucht einfach Zeit um unser bestes Golf 2020 zu spielen. Die Saison ist noch jung und startet gerade erst.
- Vergessen Sie Ihre schlechten Schläge und freuen Sie sich über die gelungenen Schläge. Lassen Sie uns doch ehrlich sein: Am Ende des Tages, ob privat oder beruflich, behalten wir in unseren Erinnerungen doch meist die schönen Erlebnisse. Die Dinge, die unser Herz erfreut haben, die uns gelungen sind und die wir erreicht haben. Wir wissen, dass selbst den Profis Sockets, Shanks oder sonstige „Zauberschläge“ passieren.
SO WHAT?! – Abhaken – der nächste Schlag, der jetzt kommt, zählt und ist der Wichtigste!
Ich wünsche Ihnen einen gelungenen Start in die neue Golfsaison!
Es freut mich, wenn Sie Fragen und Anregungen haben. Schreiben Sie mir!
Ihr Robert Nussbaumer
Kennen Sie übrigens schon mein aktuelles Buch? „Golf – Spiegel des Lebens“.
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