Alle Dramen und Triumphe: Die Profi-Golf-Highlights der Woche, kompakt zusammengefasst von Daniel Dillenburg.
PGA Tour: Mexico Open
Manchmal sind auch die besten Golfer der Welt auf eine ordentliche Portion Glück angewiesen. Das zweite Playoff-Loch bei der Mexico Open ist ein weiteres Beispiel: Brian Campbell, 31 Jahre aus Kalifornien, hatte die Golfgötter bei seinem Abschlag auf Loch 18 im VidantaWorld auf seiner Seite. Sein Ball steuerte mit einer starken Rechtskurve in Richtung Aus. Doch ein Baum rettete Campbell vor einer Vorentscheidung zugunsten des 20-jährigen Aldrich Potgieter (RSA), der entspannt auf dem Fairway lag.
„Manchmal braucht man diese Glücksfälle“, sagte Campbell (-20) nach dem Playoff, das er trotz des misslungenen Abschlags mit einem Birdie für sich entscheiden konnte. „Leider schlug ich einen wirklich schlechten Abschlag, erwischte den Baum, konnte ihn im Spiel halten und uns in eine gute Position bringen, um ein Wedge zu schlagen und den Druck aufrecht zu erhalten.“ Campbells Leben änderte sich mit diesem Sieg prompt. Es war sein erster Titelgewinn in seinem 186. Start auf der Korn Ferry oder PGA Tour.
„In dieser Position zu sein, ist einfach so unwirklich. Ich kann es nicht glauben.“
Brian Campbell
Für den Sieg erhielt Campbell 1,26 Millionen US-Dollar. Das sind fast so viel wie er in seiner gesamten Karriere zuvor verdient hatte (1,488 Mio.). Außerdem darf er jetzt bei der Players Championship sowie dem Masters mitspielen. Seine Zukunft auf der PGA Tour ist bis einschließlich 2027 gesichert. Das alles nur dank eines freundlichen Baums rechts der 18. Spielbahn im VidantaWorld.
Nicht mehr in den Titelkampf eingreifen konnte Stephan Jäger. Als Dritter ins Finale gegangen, verpasste der Münchner es, mit Birdies Druck auf die beiden Spitzenreiter auszuüben. Dennoch konnte der 35-Jährige einmal mehr zufrieden sein mit seiner Leistung in Mexiko. Nach einem geteilten dritten Rang im vergangenen Jahr reichte es dieses Mal zu T6 (-17). Im FedExCup ging es vor auf Rang 33.
Die besten deutschsprachigen Spieler im Feld:
T6 Stephan Jäger (GER)
T25 Jeremy Paul (GER)
T68 Thomas Rosenmüller (GER)
CUT: Matti Schmid (GER)
LPGA Tour: Honda LPGA Thailand
Fünf Schläge Vorsprung. Eine 65 (-7) im Finale ohne Bogey. Und dennoch wurde es nochmal eng für die US-Amerikanerin Angel Yin. Dies lag an ihrer Verfolgerin, Akie Iwai aus Japan, die am Finaltag die Runde ihres Lebens spielte. Die 22-Jährige, nur dank einer Einladung im Feld der LPGA Thailand, unterschrieb eine 61 (-11) mit zehn Birdies, einem Eagle sowie einem Bogey. „Ich habe mich nicht so wohl gefühlt, weil Akie am ersten Tag 10 unter Par gespielt hat und dieser Platz sehr gut zu spielen ist“, erklärte Yin nach ihrem zweiten Sieg auf der LPGA Tour. „Also musste ich einfach meinen Kopf unten halten.“
Am Ende benötigte Yin ein Birdie auf der 18, um nicht ins Playoff mit Iwai zu müssen. Mit dem Gesamtergebnis von 28 unter Par stellte sie einen neuen Turnierrekord im Siam Country Club auf. Für die 26-Jährige, die schon drei Solheim Cups mitspielte, war es der erste Sieg seit ihrem Debüterfolg in Shanghai 2023. Yin übernahm dank dieses Erfolgs die Führung in der Saisonwertung.
Lange zeichnete sich ein Top-Ergebnis für die Silbermedaillengewinnerin, Esther Henseleit, ab. Doch die Deutsche erwischte einen gebrauchten Finaltag und fiel aufgrund einer 77 (+5) auf T33 (-6) zurück. Die Top 20 erreichte die Schweizerin Albane Valenzuela (-11) dank Runden von 73, 66, 68 und 70 Schlägen.
Die besten deutschsprachigen Spielerinnen im Feld:
T20 Albane Valenzuela (SUI)
T33 Esther Henseleit (GER)
T43 Caroline Masson (GER)
68. Sophia Popov (GER)
DP World Tour: Kenya Open
Dafür, dass Jacques Kruyswijk (-18) einem karriereverändernden Erfolg entgegensteuerte, präsentierte sich der 32-jährige Südafrikaner äußerst nervenstark im Finale der Kenya Open. Über die 36 Löcher am Wochenende blieb er im Muthaiga GC in Nairobi bogeyfrei. Seine fehlerlose Finalrunde (67, -4) reichte zu einem souveränen Sieg mit zwei Schlägen Vorsprung auf den Engländer John Parry (-16).
„Das ist etwas Besonderes“, sagte ein stolzer Champion. „Ich bin ein bisschen sprachlos, aber das ist für meine Familie zu Hause, meine Freunde, mein Team und für Südafrika.“ Sein erster DP-World-Tour-Triumph bescherte ihm einen Preisscheck in Höhe von 405.000 Euro. Im Race to Dubai rückte er auf Rang acht vor. Nun geht es für Kruyswijk zum Heimspiel nach Südafrika. „Die Investec South African Open Championship ist für uns Südafrikaner etwas ganz Besonderes, und ich freue mich riesig, nächste Woche als Sieger dabei zu sein. Ich bin heiß darauf, nach Hause zu kommen.“
Die beste Runde des Finaltags spielte Freddy Schott (-10). Der Düsseldorfer mit eingeschränkter Spielerlaubnis für Liga eins nutzte seine Chance und sammelte dank einer abschließenden 64 (-7) ordentlich Punkte für das Ranking. Als geteilter Siebter verbesserte sich Schott im Race to Dubai auf Rang 33 und ist damit bester Deutscher. Marcel Schneider wird nach einem T13 in Kenia auf Platz 39 geführt.
Die besten deutschsprachigen Spieler im Feld:
T7 Freddy Schott (GER)
T13 Marcel Schneider (GER)
T20 Lukas Nemecz (AUT) & Joel Girrbach (SUI)
T57 Bernd Wiesberger (AUT)
CUT: Marcel Siem (GER), Jannik de Bruyn (GER), Maximilian Kieffer (GER), Nicolai von Dellingshausen (GER), Tiger Christensen (GER) & Matthias Schwab (AUT)
Pro Golf Tour: Golf Mad Open
Die Pro Golf Tour ist in die neue Saison gestartet und eigentlich war die Finalrunde der Golf Mad Open im Lykia Links Golf Club in der Türkei für Montag, 24. Februar, angesetzt. Aufgrund von Wetterkapriolen – Wind und Frost – verzögerte sich der Ablauf jedoch derart, dass die Finalrunde nun für Dienstag geplant ist.
Vom 29. April bis 1. Mai steht mit der Haugschlag NÖ Open by perfect eagle 2025 das erste von zwei Pro-Golf-Tour-Events in Österreich an.