Nach ihrem ersten Jahr als Proette stand uns Österreichs Aushänge-Golferin und BMW Österreich Brand Ambassador Emma Spitz Rede und Antwort. Ein Gespräch über Medienpräsenz, Freundinnen auf der Tour und das Landesfinale des BMW Golf Cups in Österreich.
Liebe Emma: seit rund einem Jahr bist du nun Proette. Wie hat sich dein Leben seither verändert?
Es ist definitiv anders als zuvor, obwohl ich dachte, der Unterschied würde nicht so groß sein. Zwischen Hong Kong, Singapur und Südafrika bin ich noch mehr auf mich allein gestellt und reise viel mehr, als noch am College. Für uns Proetten winkt nach jedem Turnier, das vielleicht nicht so gut lief, am nächsten Wochenende sofort wieder eine Chance. Schlechte Runden rasch abzuhaken – darin kann ich noch besser werden.
Welche Bilanz ziehst du nach dem ersten Jahr im Profi-Business?
Noch fällt es mir schwer, Bilanz zu ziehen. Ganz zu Beginn habe ich weniger gute Ergebnisse, da wir technisch einiges umgestellt hatten. Heute habe ich das Gefühl, dass mein Spiel ganz gut ist, es läuft vielleicht noch nicht alles ganz zusammen. Kleine Fehler kosten auf diesem Niveau ganz viel. Ich hatte wenige schlechte Ergebnisse. Die guten Ergebnisse waren vielleicht noch nicht ganz so gut, wie ich es erhofft hatte.
Gibt es besondere Herausforderungen?
Die Dichte ist so unglaublich groß. Man neigt anfangs dazu, zu sehr auf andere zu schauen, anstatt sich auf sich selbst zu fokussieren. Andere arbeiten anders, schlagen den Ball vielleicht weiter. Die Challenge besteht darin, sich nicht ablenken zu lassen, sondern an an sich selbst zu arbeiten und die eigenen Stärken zu kennen.
Wie empfindest du den Austausch mit deinen Kolleginnen auf der Tour?
Die Ladies European Tour (LET) ist sehr familiär. Je nach Muttersprache bilden sich natürlich Gruppen. Generell ist alles sehr freundlich, man kann sich mit allen gut unterhalten. Oft reise ich zusammen mit Alexandra Försterling (deutsche Spielerin der LET, Anm.). Wir kennen uns seit wir 13 waren, spielen seit Jahren dieselben Turniere, waren zusammen am College und wurden gleichzeitig Profis. Nun treffen wir uns am Flughafen, teilen uns ein Mietauto und wohnen auch manchmal zusammen.
Du bist Brand Ambassador für BMW Österreich. Wie kam es dazu, und was verbindet dich mit der Marke BMW?
Das war totaler Zufall! Meine Familie ist generell sehr Auto-interessiert. Speziell mein Vater ist schon immer großer BMW-Fan. Seit Jahren schon sind die beiden Autos meiner Eltern von BMW. Bei einem BMW-Event im GC Schloss Schönborn, wo wir fast direkt an der elften Spielbahn wohnen, gab es dann eines Tages einen BMW als Hole-In-One-Preis. Mein Vater, der generell gerne auf Menschen zugeht, sprach dann einfach einen der Verantwortlichen an mit der Frage, ob BMW nicht Interesse hätte, eine Nachwuchs-Spielerin zu fördern. So entstand vor ziemlich genau einem Jahr der Kontakt zur Sportmarketing-Abteilung von BMW Österreich, fast zeitgleich mit meinem Wechsel ins Profi-Lager.
Welches BMW Modell fährst du nun?
Den neuen BMW X1. Und damit bin ich super happy! Zuvor fuhr ich ein 2er Coupé, mein erstes Auto. Der war mega cool, doch zu klein. Der X1 ist praktisch und ideal für mich auf Reisen, aber auch im Alltag. Das ganze Golf-Gepäck passt da leicht hinein.
Als Gast kennst du das Landesfinale vom BMW Golf Cup. Wie hast du es erlebt?
Ein wirklich cooles, sehr professionelles Event. Die Amateure haben alle einen Caddie, der sogar ein Caddie-Shirt samt Namen trägt. Ein einmaliges Erlebnis! Für mich war es eins der ersten Events als Proette. Wir Frauen im Profi-Golf kommen nur selten in den Medien vor. Erst, wenn man im Fernsehen ist, wird man so richtig wahrgenommen. Beim Landesfinale des BMW Golf Cups kamen einige Menschen zu mir und meinten, sie kennen mich vom Fernsehen. Auch, auf der Bühne zu stehen und aus meinem Leben zu berichten, war eine tolle Erfahrung.
Letztes Jahr ging es für die Finalisten nach Mauritius. Weißt du, welches Reiseziel heuer für das Weltfinale ansteht?
Nach Südafrika! Ich habe live mitbekommen, wie groß die Freude bei den Siegern des Vorjahres war. Es ist ein wirklich großartiger Preis, zum Weltfinale eingeladen zu werden. Ich war bereits mehrmals in Südafrika; ein faszinierendes Land mit vielen großartigen Golfplätzen. Auf der LET spielten wir vergangene Saison etwa in Kapstadt und Johannesburg.
Nochmal zu deiner Person: Was sind deine nächsten Karriere-Ziele?
Zuerst möchte ich die aktuelle Saison mit guten Ergebnissen zu Ende bringen. Für mich gibt es noch fünf Events auf der LET in Frankreich, Hong Kong, Saudi-Arabien und Spanien. Dann labsolviere ich die Q-School für die LPGA (Ladies Professional Golf Association in den USA, Anm.). Mein langfristiges Ziel ist definitiv Amerika. Es ist einfach die beste Tour der Welt, eine eigene Liga. Auch, was das Preisgeld betrifft.
Schnelle 9 mit Emma Spitz
- Dein Vorbild: Lindsey Vonn.
- Hast du einen Golf-Tick? Ich spiele an Turnieren an Tag 1 einen Ball mit der Nummer 1, an Tag 2 mit Nummer 2 und so weiter.
- Singst du beim Autofahren? Schlecht und mit Begeisterung!
- Dein Lieblingsmodell von BMW? M2 und M4.
- Lieblingsgolfplatz? Augusta National und Pebble Beach.
- Lieblingsessen? Pasta! Und Sushi.
- Bevorzugtes Reiseziel? Irgendwo in der Wärme.
- Was macht dich wirklich glücklich? Zeit mit Freunden und Familie.
- Dein Traum-Flight? Rory McIlroy, Lindsey Vonn und Chris Martin von Coldplay.
Herzlichen Dank für das Gespräch!
Emma Spitz startete nach grandiosen Jahren als Spitzen-Amateurin und College-Golferin an der UCLA im August 2022 ihre Profikarriere. Das Golfspielen hat die 23-jährige Wienerin, die nahe Göllersdorf in Niederösterreich wohnt, im GC Schönborn gelernt. Bei ihrem ersten Turnier als Proette wurde sie geteilte 10., beim zweiten 4. 2023 überstand sie bei ihrem ersten Major-Start als erste Österreicherin bei den US Women’s Open den Cut. Emma Spitz ist Brand Ambassador für BMW Österreich und spielt derzeit auf der Ladies European Tour (LET).