Maremma Meravigliosa: Terme di Saturnia

Mitten in der toskanischen Landschaft gibt es einen Ort, an dem alles fließt: Terme di Saturnia.

Cuncta fluunt. Alles fließt. Auch die alten Römer haben Heraklit und seine vom Aphorismus panta rhei geprägte Lehre über das Werden und den Wandel gelesen. Selbst Goethe hatte sich bei dem griechischen Philosophen bedient, als er für das Gedicht „Dauer im Wechsel“ reimte: „Gleich mit jedem Regengusse, Ändert sich dein holdes Tal, Ach, und in demselben Flusse, Schwimmst du nicht zum zweiten Mal.“ Der Geheimrat kannte sich mit Wasser aus. Er kurte in Marienbad, und als es auf seiner „Italienischen Reise“ von Rom heimwärts nach Weimar ging, passierte er auf der Route nach Siena und Florenz eine Region, in deren Gesteinstiefen eine spezielle Version von H2O fließt.

Gemeint ist die Maremma, von der ihre Bewohner sagen, sie sei „meravigliosa“, einfach herrlich. Dieser südliche Teil der bukolisch ohnehin wertvollen Toskana ist tatsächlich gesegnet. Nicht nur wegen des Reichtums an Erzeugnissen aus Acker- und Weinbau, Viehzucht und aus dem nahen Tyrrhenischen Meer. Das Terroir darf getrost als Inbegriff für Sana per Aquam gelten, für Gesundheit durch Wasser, den meisten in der Kurzform SPA bestens bekannt. Das an Mineralsalzen reiche Nass sprudelt unterhalb des pittoresken Dörfchens Saturnia einfach aus der Erde. Schon vor 3000 Jahren hatten die Etrusker die heilsame Güte des „wundersamen Wassers“ entdeckt, heute sitzt das Terme di Saturnia Natural SPA & Golf Resort buchstäblich auf der Quelle. Alle vier Stunden gibt der vulkanische, naturbelassene Untergrund des „Römischen Bads“ rund 500 Liter frisches, 37,5 Grad warmes Schwefelwasser frei und speist als Zulauf nicht nur den Pool und die Anwendungseinrichtungen des Resorts, sondern ebenso die benachbarte öffentliche Badeanstalt, bevor es in den terrassenartig angeordneten Bassins, der neben einer alten Mühle angelegten Le Cascate del Mulino, zu optischer Hochform aufläuft.


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Terme di Saturnia: Oase für Gesundheit

Aber bleiben wir im Resort, wo sich bis zum Innendesign alles um das zentrale Element Wasser dreht. Es gibt genug zu erzählen. Terme di Saturnia ist eine der meist renommierten Kur- und Schönheitskliniken in Europa, bietet medizinische, thermische, dermatologische, naturheilkundliche sowie physiotherapeutische Beratungen und Dienstleistungen an. Ein zusätzlicher Schwerpunkt ist die im Resort entwickelte Rebalance-Methode, die Medizin, Ernährung, Thermalkuren und Spa-Behandlungen, Bewegung und Naturheilkunde zu einem ganzheitlichen Gesundheits- und Wellnessansatz verbindet und sich der Behandlung von Stress und allgemeiner Erschöpfung widmet.

Die Kosmetiklinie wiederum basiert auf lokalen Erzeugnissen wie Honig, Trauben, Olivenöl, Basilikum. Der weiche Bodenbelag des „Römischen Bads“ aus Algen und Plankton ist sowieso perfekt für Fangopackungen und Hautpeeling. Und dann natürlich das Thermalwasser selbst: Mit 2790 Gramm Mineralsalzen pro Liter ist es reich an Schwefel, Kohlendioxid, Sulfat, Bikarbonat, Alkali, Kalzium und Magnesium, wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislaufsystem, die Atemwege und die Leber aus. 40 Jahre braucht es, um sich auf dem Weg aus den Höhenzügen der Toskana bis zur Quelle derart anzureichern.

Spitzengolf in der Toskana

Die Mischung taugt sogar trefflich zur Behandlung der Grüns auf dem 18-Loch-Golfplatz, den der amerikanische Architekt Ronald Fream 2007 in die lauschige Landschaft der westlichen Maremma gegossen hat. Weil Dünge- und Pflanzenschutzmittel sich aus Rücksicht auf das Grundwasser sowie die lokale Flora und Fauna auf dem mehrfach wegen seiner ökologischen Bedeutung ausgezeichneten Kurs verbieten, werden die Puttflächen einmal in der Woche mit einem Sprühregen aus Thermalwasser eingenebelt. „Das Gras wird gestärkt und wir haben keine Pilze oder andere Schädlinge“, erläutert Golfdirektor und Head-Pro Procolo Sabbatino. Was für ein Name, vor allem mit italienischem Idiom ausgesprochen. Den kann man sich nicht ausdenken.

Der einstige Tourprofi ist in ganz Italien und darüber hinaus bekannt wie ein bunter Hund. Seine skurrile Selbstermunterung „Come on, Procolo“ bei fast jedem Abschlag wird zum geflügelten Wort auf den gemeinsamen Runden zwischen Hügeln mit dichter grünbrauner Vegetation, üppigen Gärten, Weinbergen, Zypressen und Olivenbäumen, aus deren Früchten das Resort ein eigenes Öl gewinnt. Das „Come on, Procolo“ gilt erst recht, wenn die Teiche auf der 70 Hektar umfassenden Anlage ins Spiel kommen, die zwar die Biodiversität erheblich gefördert haben, allerdings vor allem auf den Schlusslöchern Bälle fressen und Matches entscheiden.

Freams Federstrich zeigt sich besonders beim Layout der Fairways – beispielsweise, als es über das Nadelöhr eines Taleinschnitts mit tiefer Waste Area zur Fahne geht. Oder, wenn die Bahn als doppeltes Dogleg angelegt ist, aber der zweite Schlag zu einem riskanten blinden Schuss über Wellen und die Ausläufer eines Gehölzes in Richtung Grün verführen will. Zwischendurch gewährt das Geläuf dem Golfer glücklicherweise immer wieder Ruhepausen, bevor es noch mal richtig anzieht: ab der 16, einem Par 5, das sich um die größte der fünf Wasserflächen windet. Mit der Par-3-17, wo zwischen Teebox und Grün kein trockener Fleck ist. Und mit der 18, bei der man von Gelb schon ordentlich hinlangen muss, um das gegenüberliegende Seeufer zu erreichen.

Terme di Saturnia’s kulinarische Meisterleistung

Längst vergessen ist da die kurze Rast auf der Terrasse des charmant-rustikalen Natursteingebäudes zwischen 15. Grün und 16. Tee mit wahrlich atemberaubenden Aussichten auf das typische Terrain der Toskana. Das ehemalige Bauernhaus, früher als Clubhaus genutzt und Sitz des nunmehr in der Hotellobby residierenden Golfdirektors Sabbatino, beherbergt mittlerweile die resorteigene Trattoria La Stellata. Das T-Bone-Steak vom Chianina-Rind – der größten Rinderrasse der Welt – aus einer kaum 100 Kilometer entfernten Freilandzucht und der tiefrote, samtige Brunello aus dem noch näher gelegenen Montalcino, sind eine geschmackliche Wucht. Die Speisekarte ist sowieso eine Ode an die Nachhaltigkeit.

Das kulinarische Konzept von Terme di Saturnia ist zum Großteil ein Verdienst von Salvatore Quarto. Der Küchenchef wartet unter dem uralten Olivenbaum in der Einfahrt. Er hat zwar einen Golfschläger in der Hand, ist aber noch in Uniform. Die Botschaft ist klar und aus der Branche bekannt: Zwischen Herd, Hausaufgaben und Heim bleibt kaum Muße für ein zeitintensives Spiel. Zumal Quarto erst seit Dezember 2022 im Amt ist und eine mehr als 30-köpfige Crew leitet. Der Mann aus dem süditalienischen Bari versteht es meisterhaft, die leichte, vegetarisch orientierte Küche seiner Heimat mit der eher schweren, fleisch- und käselastigen toskanischen Kost zu kombinieren und stets dem Rhythmus der Natur zu folgen. „Das apulische Element, also viele Gemüsesorten in die hiesige Küche zu integrieren, ist vielleicht der markanteste Aspekt von Salvatores kulinarischer Kunst“, lobt Marketing-Managerin Federica Bucciotti.


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